Bei der täglichen Fütterung einer Herde wird eine rangniedere Stute Opfer einer schmerzhaften Beißattacke. Der gesamte Artikel als PDF Der Expertenrat von Klaus Scheibe, Verhaltensbiologe in Schöneiche, der das Verhalten von Przewalski-Pferden untersucht hat: „Beim Fressen haben Pferde nicht den Überblick über den Horizont wie bei normaler Kopfhaltung. Ihre Augen sind darauf abgestimmt, den Horizont nach Feinden zu überwachen. Bei gesenktem Kopf geht das nicht. Auch die Ohren sind bei Fressen durch die Kaugeräusche „außer Betrieb“. Daher heben Pferde beim Weiden regelmäßig den Kopf und überblicken die Umgebung. Bei der Kraftfutteraufnahme wird sich das Tier auf das attraktive Futter konzentriert haben und die Annäherung des ranghöheren Pferdes nicht bemerkt haben. Pferde haben ein ausgeprägtes Kampfverhalten – auch unter Stuten. Dazu gehören Bisse gegen jeden Körperteil. Der Biss in die Lippe war wohl Zufall. Der Kopf ist eher das Ziel von Hufschlägen. Beschränkte Ressourcen wie Kraftfutter provozieren soziale Auseinandersetzungen zusätzlich. Es hilft nur, sozial unterlegene Tiere mit Futtermitteln so zu versorgen, dass ranghohe Tiere das entweder nicht bemerken oder sie nicht erreichen können. Große Abstände zwischen den Pferden sind aber kaum ausreichend. Die sicherste Vorgehensweise wäre, die Futterplätze mit genügend Zwischenräumen abzutrennen.“
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