Bei der abendlichen Fütterung im Offenstall wurde die Leitstute ungeduldig und biss der Stallmitarbeiterin heftig in den Oberarm. Der gesamte Artikel als PDF Der Expertenrat von Ruth Herrmann, Tierärztin und Diplom-Verhaltensmedizinerin. Sie leitet in der Schweiz eine eigene Praxis: „Pferdebisse sind nicht zu unterschätzen! Pferde können kräftig zubeißen, und sie sind durchaus in der Lage, ein Ohr oder einen Finger abzubeißen. Die Fütterung ist leider oft eine konfliktreiche Situation, und solche Situationen sind für Mensch und Tier gefährlich. Was kann man machen, um die Situation zu entschärfen? Wie sehr schön bemerkt, ist die geschilderte Gruppe im Sommer bei uneingeschränktem Weidegang ruhig und ausgeglichen. Eine Studie aus der Schweiz zeigte deutlich auf, dass eine gute Verteilung der Fressplätze und eine möglichst lange Fressdauer für die Vermeidung von aggressivem Verhalten rund um die Fütterung am wichtigsten sind. Ein oder zwei über das Heu gestülpte Netze in der Raufe können die Fressdauer verlängern. Und sollte die Raufe doch einmal leer sein, können sie sich mit ein paar an verschiedenen Orten angebotenen Heunetzen Platz zum Befüllen der Raufe schaffen. Zudem empfehle ich die Pferde auf Distanz zu halten, wenn sie arbeiten. So üben sie täglich das Ausweichen lassen und lernen dabei auch, alle Pferde im Auge zu behalten. Nur was ohne Stress und routinemäßig geübt wird, wird auch in kritischen Situationen funktionieren.“