Vor dem Hänger gebärdete sich ein Pferd wie wild, ging seine Besitzerin an und riss sich anschließend los
Die Expertenmeinung von Pat Parelli-Instuctor Berni Zambail:
Dorino ist aus zwei möglichen Gründen nicht in den Hänger gegangen: Entweder traute er sich nicht in den Hänger, oder er wollte nicht. In beiden Fällen muss Tanja erst eine Plattform für eine Partnerschaft schaffen, bevor sie erneut an den Hänger tritt. Dazu müssen für mich vier Punkte erfüllt sein: Das Pferd geht auf Aufforderung rückwärts, weicht mit der Hinterhand und der Vorhand seitlich aus und läuft hinter mir her. Üben kann man dies anhand der sieben Spiele nach Pat Parelli. Wenn das Pferd diese Anforderungen ohne Probleme erfüllt, gibt man ihnen einen Zweck. Man lässt es also seitwärts oder rückwärts über eine Stange treten oder bringt es dazu, auf ein Podest zu steigen. Sobald diese Dinge einwandfrei funktionieren, geht man zum – vorerst – geschlossenen Hänger. Hier lässt man das Pferd an allem riechen, an den Radkappen, der Anhängerkupplung, den Wänden, und lässt es seitlich um den Hänger gehen. Bleibt es dabei völlig entspannt, öffnet man die Klappe und lässt es von beiden Seiten über die Rampe treten. Der nächste Schritt erfolgt immer erst, wenn das Pferd die Aufgabe entspannt erledigt. Als Nächstes lässt man es mit den Vorderhufen auf die Klappe treten, in Blickrichtung Hänger. Es darf überall hin schauen, nur nicht am Hänger vorbei. Dann schickt man es wieder rückwärts und fordert es erneut auf, die Rampe zu betreten. Geht es einen Hufbreit weiter als vorher, schickt man es wieder rückwärts. So geht es Schritt für Schritt weiter in den Hänger. Auf keinen Fall darf man ihm einen Klaps geben, wenn man das Gefühl hat, es geht gleich hinein. Dann wird es sich wieder zurückziehen. In diese Kiste hineinzugehen muss die Idee des Pferdes werden. Steht es zwei Minuten entspannt im Hänger und riecht an Scheiben oder Futtertrog, setzt sich also mit dem Hänger auseinander, kann man die Klappe schließen. Auf keinen Fall aber, wenn es sich geistig ausklinkt und teilnahmslos dasteht.
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