Der Wallach Paddington zog sich eine schwere Hufverletzung zu. Ursache dafür war der schlecht gepflegte Boden in einer völlig veralteten Reithalle
Der Expertenrat von Rainer Stuckenberg von der Reitboden Stuckenberg RS GmbH:
Wachsboden kann verkleben. Der Reitplatzboden soll steinfrei, rutschfest, griffig und elastisch sein. Als Belag eignet sich am besten feiner Quarzsand, der sich durch Feuchtigkeit in seiner Festigkeit regulieren lässt, vermischt mit Vliesstücken oder Holzspänen. Idealerweise sinkt der Pferdehuf 1,5 bis 2 Zentimeter in den Boden ein; damit wird die Bewegungsenergie des Pferdes optimal absorbiert. Außerdem werden so die Kräfte, die auf die Gelenke wirken, gering gehalten. Ist der Boden zu fest und rutscht kaum mehr, bleibt die Bewegungsenergie im Pferd stecken – Sehnen und Knochen werden übermäßig strapaziert. Der Boden muss weitestgehend staubfrei sein. Wichtig ist auch Griffigkeit: So kann das Pferd Schub aus der Hinterhand entwickeln, ohne dabei wegzurutschen. Der Sand muss aber dennoch lose genug sein, um den Bewegungsfluss des Pferdes nicht zu stören. Das kann beim sogenannten Wachsboden geschehen. Ist der Wachsgehalt, bestehend aus Sandkörnern, die in sich verkleben, zu hoch, ergibt das einen Haftcreme-Effekt. Der Huf verklebt quasi mit dem Sand. Damit der Boden im Winter nicht gefriert, empfehle ich, vor dem ersten Frost Magnesium-Chlorid zu streuen. Das verhält sich neutral zum Pferdehuf. Zudem greift es die empfindliche Haut in den Fesselbeugen nicht an. Für einen ebenen Boden ist der Betreiber zuständig: Er muss den Boden regelmäßig mit einer geeigneten Maschine pflegen. Reitbodenhersteller können lediglich für die Grundinfrastruktur sorgen. Allgemein gilt: Pflegemaßnahmen sind zwar nötig und hilfreich, einen schlechten Boden machen sie aber niemals wett.
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