Weil sich beim Galopp übers Stoppelfeld ein Steigbügelriemen löste, stürzte die Reiterin schwer. Ohne ihren Isländer wäre sie hilflos auf dem Feld liegen geblieben.

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Der Expertenrat von Christoph Rieser

Vielleicht hat die Reiterin beim Angaloppieren das Bein zu weit zurückgenommen. Denn eigentlich löst sich der Steigbügelriemen höchstens, wenn das Pferd einen steilen Berg hochklettert oder steigt. Hier kann man im Stand den Steigbügel nach hinten ziehen, damit man ein Gefühl bekommt, ab welcher Winkelung er sich löst. Häufiger ist aber der umgekehrte Fall: Das Schloss ist festgerostet oder sitzt zu tief in der Polsterung und öffnet sich in kritischen Situationen nicht. Deshalb sollte das Bügelschloss regelmäßig kontrolliert werden. Weitere Schwachpunkte am Steigbügelriemen sind Risse im Material oder ausgeleierte und rissige Dornlöcher. Das gilt auch für die Strupfen. Hier sollte zusätzlich geprüft werden, ob die Strupfen gut am Sattel befestigt sind. Ich habe Modelle gesehen, bei denen sie sich komplett gelöst haben. Auch die Tie-Straps beim Westernsattel sollten stabil befestigt sein und keine Risse aufweisen. Gefährlich ist hier vor allem der Pferdeschweiß, der das Leder stark angreift. Deshalb müssen Lederteile, die direkt mit dem Pferd in Berührung kommen, regelmäßig gesäubert und gepflegt werden. Beim Kopfzeug passiert es schon mal, dass sich ein Pferd auf den Zügel getreten hat und sich dadurch der Dorn der Verschnallung verbogen oder gelöst hat. Schwierig ist es dagegen, das Gebiss zu überprüfen. Hier liegt die Schwachstelle häufig bei gebrochenen Gebissen am Gelenk. Für einen sicheren Ritt sollten sie folgende Punkte beachten:

  • Bügelschloss: Ist es leichtgängig oder klemmt es, ist es vielleicht sogar festgerostet? Ab welchem Winkel löst sich der Riemen?
  • Steigbügelriemen: Ist das Material rissig? Sind die Dornlöcher geweitet, oder weisen sie ebenfalls Risse auf?
  • Strupfen/Tie-Strap: Sind die Dornlöcher geweitet, ist das Material rissig, oder sind die Strupfen/der Tie-Strap schlecht am Sattel befestigt?
  • Kopfzeug: Sind die Dornen der Schnallen intakt und gerade?
  • Säubern Sie regelmäßig alle Lederteile, die mit Pferdeschweiß in Kontakt kommen, mit Wasser und Lederseife.

Sind Sie auch schon einmal in eine gefährliche Situation mit einem Pferd gekommen? Wir fragen gerne einen Experten nach seinem Tipp.

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