Text: Alexandra Koch    Foto: www.Slawik.com

Der Klimawandel ist in aller Munde. Zudem ist eines mittlerweile klar: Komplett stoppen werden wir die Veränderung der klimatischen Verhältnisse auch mit den größtmöglichen Bemühungen nicht. Doch wie können wir unsere Pferde bestmöglich vor den Auswirkungen schützen?

Fakt ist, dass es insbesondere im Sommer nicht ohne eine konsequente Bewässerung geht, wenn der Regen ausbleibt. Doch nicht nur der Regen spielt eine Rolle. Bei hoher Sonneneinstrahlung können Winde eine schnelle Austrocknung der Äcker und Wiesen nach sich ziehen. Trockenheit führt zu einer hohen Staubentwicklung und damit zu einer Belastung der Atemwege. Im schlimmsten Fall können chronische Lungenprobleme die Folge sein.

Genutzt werden kann für die Bewässerung sowohl eine kostspielige Beregnungsanlage als auch eine mobile Beregnung, wie etwa mittels eines Wasserwagens. Nach oben hin sind keinerlei Grenzen gesetzt. Für größere Reitanlagen mit Turnierplätzen lohnen sich spezielle, in die Böden eingebaute Sensoren, welche in den Bodenschichten die Feuchtigkeit messen und eine entsprechende Bewässerung automatisch in die Wege leiten.

Immer häufiger werden außerdem Sonnensegel oder Zeltkonstruktionen nachgefragt, mit denen der Reitplatz gegen übermäßige Sonneneinstrahlung geschützt werden kann. Diese helfen gegen die Austrocknung des Bodens und sind auch für die Reiter im Sommer eine Wohltat. Mit der Unterstützung eines Sonnensegels ist es möglich, bei hohen Temperaturen im Schatten zu reiten. Das Anbringen ist in der Regel bei kleineren Plätzen, wie etwa einem Abreitebereich oder einem Longierplatz, problemlos möglich. Zudem lassen sich Konstruktionen ausarbeiten, welche einen Teil eines größeren Platzes beschatten.

Zudem können Bäume ein gewisses Maß an Beschattung für den jeweiligen Reitplatz bieten. Allerdings erst ab einer bestimmten Höhe. Sie speziell für die Reitplatzbeschattung zu pflanzen ist deshalb keine sinnvolle Idee. Jedoch können mächtige, ältere Bäume bei der Planung von Reitplätzen – sofern alle anderen Standortbedingungen passen – miteinbezogen werden und damit einen ganz natürlichen Sonnenschutz bieten.

Klimafester Platz

Allerdings bedeutet Klimawandel nicht nur Austrocknung. Das Gegenteil sind heftige Re- genfälle und Unwetter mit Überflutungen. Und auch diese werden immer häufiger vermeldet. Oft werden die Schäden erst nach Abfließen des Wassers offensichtlich, und nicht selten werden Reitplätze durch Starkregen mit Überschwemmungen komplett unterspült und sind damit nicht mehr nutzbar.

Deshalb lohnt es sich in dieser Hinsicht, den Blick Richtung Zukunft zu wenden und die Reitplätze „klimawandelfest“ zu gestalten. Eine einfache Maßnahme gegen Überflutungen ist übrigens das Anlegen von Hecken um den Platz. Die Böden um den Reitplatz werden damit aufgewertet und können durch die Durchwurzelung mehr Wasser aufnehmen. Zudem sind pferdefreundliche Hecken, wie etwa Weißdorn, Schlehen, Heckenrosen, Himbeeren und Brombeeren und viele mehr eine Investition in Sachen Artenschutz. Denn in ihrem Gehölz finden zahlreiche Vögel, Kleintiere, Insekten, Amphibien und Weichtiere einen geeigneten Lebensraum.

Neben diesen Hecken ist auch der Bau einer Benjeshecke als Reitplatzbegrenzung für umweltbewusste Reiter eine Option. Anleitungen, wie diese genau aufgebaut werden soll- te, finden sich im Internet. Doch wie so oft ist das Pflanzen einer Hecke zwar ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber allein damit ist es in der Regel nicht getan. So empfehlen die meisten Experten heute das Anlegen eines geeigneten Drainagesystems für den Reitplatz. Erfahrene Pferdehalter möchten dieses in der Regel nicht mehr missen.

Mehr Tipps finden Sie in der Mein Pferd Januar-Ausgabe.

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