Text: Nicole Buchholz     Foto: www.Slawik.com

Häufig beklagen sich Stallbetreiber über zu hohe Erwartungen der Einsteller, allerdings gibt es verschiedene Punkte, die Sie auf jeden Fall für Ihr Pferd erwarten können

Dazu zählen ausreichend und qualitativ gutes Raufutter, viel Bewegung und genügend Sozialkontakt zu Artgenossen. Gerne erwarten Einsteller auch kleine Zusatzdienste, beispielsweise das An- und Ausziehen einer Decke – und das soll selbstverständlich kostenlos sein, da es nur wenige Minuten dauert. In diesem Fall muss ganz klar gesagt werden: Nein, es ist keine selbstverständliche Dienstleistung. Zwar dauert das Anziehen der Decke bei einem Pferd nur wenige Minuten, bei einem Stall mit 50 Pferden wird es allerdings zu einem mehrstündigem Job. Aus diesem Grund verlangen die meisten Stallbetreiber für Zusatzleistungen – unter anderem auch eine Medikamentengabe sowie die Betreuung beim Tierarzt oder Hufschmied – ein gerechtfertigtes Entgelt. „Seien Sie froh, wenn Ihr Stallbesitzer diese Serviceleistungen anbietet, und honorieren Sie es, indem Sie ohne zu klagen die Zusatzkosten übernehmen“, rät Dr. Christina Fritz. Es ist sicherlich nicht einfach, den idealen Stall für die Bedürfnisse des Pferdes und die eigenen zu finden. Und dennoch gibt es ihn, und er ist nicht nur ein Hirngespinst, wenn man bereit ist, kleinere Abstriche zu machen. Dann empfindet man auch seinen Stall als perfekt.

Der Reitsport ist nicht nur ein teures, sondern auch ein sehr zeitintensives Hobby. Die Zeit, die man am Stall verbringt, beträgt täglich 
mehrere Stunden. Mit diesen Tipps lassen sich 
Probleme zwischen den Einstellern und mit dem Stallbetreiber vermeiden

  • Respekt voreinander zu haben ist der Grundstein einer guten Gemeinschaft.
  • Transparenz trägt zu einem besseren Miteinander bei – hat der Stallbetreiber Änderungen, die alle betreffen, geplant, so ist ein frühzeitiges Besprechen gut.
  • Nichts auf der Welt wirkt so ansteckend wie ein Lachen und gute Laune.
  • Hinterlassen Sie alles so, wie Sie es selbst gerne vorfinden 
würden: Äppelboy, Halle, Stallgasse …
  • Hinter dem Rücken eines anderen zu reden ist einfach – wenn Sie es ihm nicht ins Gesicht sagen würden, dann behalten Sie es besser für sich.
  • Die Bedürfnisse des Pferdes haben immer oberste Priorität: Dafür muss der Stallbetreiber nicht nur theoretische Kenntnisse mitbringen, sondern diese auch umsetzen.
  • Die Pflicht des Pferdebesitzers ist es, sein Pferd bestmöglich zu versorgen.
  • Es kann nicht alles perfekt sein – vielleicht freunden Sie sich 
auch mit einem „Sehr gut“ an?
  • Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden – bei 
Unklarheiten oder Problemen hilft ein offenes Gespräch.
  • Probleme, die der Stallbetreiber mit dem Einsteller hat, 
dürfen niemals auf das Pferd projiziert werden!
  • Zusatzdienste sind nicht als selbstverständlich hinzunehmen – denn Zeit ist Geld!
  • Zuerst vor der eigenen Haustür kehren: Mischen Sie sich nicht in alles ein – auch gut gemeinte Tipps und Ratschläge sollten einen gewissen Rahmen nicht überschreiten.
  • Es gibt keine Problempferde, nur Problemställe: An einem 
guten Stall wird auch auf besondere Bedürfnisse des Pferdes
  • Ein Stall lebt auch von seiner Stallgemeinschaft. Dass diese gut funktioniert, ist die Aufgabe aller Beteiligten.

Mehr Informationen finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.

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