Text: Nora Dickmann Foto: Shutterstock/ Mi St
Wenn die Tage wieder kürzer, die Blätter bunter und die Nächte kälter werden, wissen wir: Der Herbst steht vor der Tür. Diese Jahreszeit übt eine ganz besondere Faszination auf Mensch und Tier aus. Aber Achtung, auf der Koppel lauern zu dieser Zeit einige Gefahren!
Plagegeister im Herbst
Sobald draußen die Temperaturen unter 16 Grad sinken, schlüpfen die Larven der Herbstgrasmilben. Oftmals werden sie zur Plage für das Pferd. Auch wenn sie keine Krankheiten übertragen, ist der Juckreiz sehr unangenehm für das Pferd. Deswegen scheuern, kratzen und benagen Pferde die befallenen Stellen. Besonders auf Wiesen, in Waldrandnähe und neben Gewässern fühlen sich die Spinnentiere wohl. Dort lauern sie auf ihren Wirt und bohren sich dann mit ihrem Mundwerkzeug einen Zugang in die oberste Schicht der Pferdehaut. Dort ernähren sie sich von Lymphe und Zellsäften. Sind die Tierchen satt, fallen sie vom Wirt ab. Meist fällt der Befall der Herbstgrasmilbe durch offene, juckende Wunden im Bereich der Fesselbeuge oder des Kronsaums auf. Häufig bluten und nässen diese Stellen auch und werden deswegen mit Mauke verwechselt. Kernseife, Apfelessig, Salzwasser oder Pyrethrumextrakt können die Tierchen abschrecken und vertreiben.
Das große Krabbeln: Haarlinge beim Pferd
Zu den infektiösen Hauterkrankungen bei Pferden zählt auch der Befall mit Ektoparasiten. Bekannte Vertreter sind Haarlinge und Läuse. Sauglaus und Kieferlaus, besser bekannt als Haarling, sind eng miteinander verwandt. Während sich die Sauglaus bevorzugt an Mähne und Schweifregion sowie im Bereich der Fessel aufhält, nisten sich Haarlinge erst in der Mähnen- und Schweifregion des Pferdes ein. Von hier aus droht die Gefahr einer Ausbreitung über den kompletten Pferdekörper. Wie der Name bereits verrät, ernähren sie sich von Haaren, der obersten Hautschicht, Krusten und Gewebeflüssigkeit. Vor allem in der kalten Jahreszeit oder während des Fellwechsels kann es zum Haarlingsbefall bei Pferden kommen.
Unzureichende Pflege, feuchte Umgebung, Wurmbefall, Stallhaltung auf engem Raum oder eine nicht ausreichend ausgeprägte Abwehr, wie beispielsweise bei sehr jungen oder alten Pferden, begünstigt den Haarlingbefall. Auch Ekzemer-Pferde, die sich von den Strapazen des Sommers und dem Befall von Kriebelmücken erholen wollen, kommen nicht immer ungeschoren davon. Ist das Tier befallen, wirkt das Fell löchrig und sieht teilweise aus, als sei es geschoren. Haarlinge sind, sowohl als Nisse als auch als ausgewachsener Haarling, übrigens auch mit bloßem Auge zu erkennen. Juckreiz, der das Pferd quält, kommt hinzu. Damit es nicht zu Schuppen und weiteren Wunden, von denen sich die Haarlinge ernähren können, entstehen, müssen die betroffenen Stellen auf der Haut und im Fell gepflegt werden. Pflegeöle oder Insektizide können helfen. Auch sollte der Stall und das Reit-Equipment gründlich gereinigt werden, da sich die Parasiten einige Tage halten können.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Oktober-Ausgabe der Mein Pferd.