Die meisten pferdebelästigenden Insekten sind tagaktiv. Besonders empfindliche Pferde sollten also wenn möglich in den Abendstunden oder sogar über Nacht auf die Wiese kommen. Lässt sich dies nicht einrichten, eignen sich auch die frühen Morgenstunden, damit die Pferde die Weide in Ruhe genießen können.
Gerade Fliegen halten sich im Sommer vornehmlich draußen auf und sind nur selten in Gebäuden anzutreffen. Ein geschützter Stall ist für die Pferde also auch eine Ruhezone, in der sie sich entspannen können.
Möglichkeiten, sein Pferd gegen die kleinen Quälgeister zu schützen, sind Sprays oder Cremes. Der intensive Geruch von Fliegenspray zieht im Sommer wohl durch jeden Stall. Die Insekten sollen durch den Geruch des Sprays abgehalten werden, die Intensität der Wirkung ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Leider verlieren viele Sprays ihre Wirkung schon dann, wenn das Pferd schwitzt. Ein hilfreiches Mittel, um exponierte oder besonders empfindliche Hautstellen zu schützen, sind fette Cremes oder Melkfett. Gerade im Bereich des Euters, der Nüstern und der Augen können die Cremes aufgetragen werden. Durch die dicke Schicht können die Insekten dann nicht an die Haut gelangen, und das Pferd ist geschützt. Hierbei ist es selbstverständlich dringend nötig, eine verträgliche Creme zu wählen, möglichst ohne parfümierte Zusatzstoffe.
Einen kleinen Schutz bieten auch Zusatzfutter, die meist auf Knoblauchbasis sind. Dieser Geruch soll die Insekten abschrecken, jedoch ist es nur schwer möglich, den Geruch durch Futter auf das gesamte Pferd zu übertragen. Ein kleiner Schutz im Kopfbereich ist durch das Füttern von Knoblauch oder knoblauchhaltigen Mitteln jedoch möglich.
Zu dieser Zeit sind Fliegen und Co. unterwegs
◾ Gnitzen: Dämmerung und Nachts, 15–35 °C
◾ Kriebelmücken: Tagaktiv, besonders bei Hitze
◾ Stallfliege: Frühling bis Herbst, besonders aktiv bei ca. 25 °C
◾ Stechfliegen: Frühling bis Herbst, bei 15–35 °C
◾ Bremsen: Mitte Juni bis Ende August, besonders mittags, aber auch bis in den Nachmittag und frühen Abend
◾ Dasselfliegen: Ende Frühling bis Herbst
Wer sticht wo?
◾Stechmücke: Die Stechmücke sticht am Mähnenkamm, an der Brust und am Bauch. Sie bevorzugt die Zeit von August bis September und liebt wind- stilles sowie leicht bewölktes Wetter.
◾Gnitze: Die Gnitze sticht gerne dort, wo die Haare senkrecht ste- hen – an Kopf, Hals, Schweifrübe, Mähnenkamm, Kruppe, Bauch, Schlauch oder Euter, Widerrist und an den Beinen. Sie fliegt von Mai bis Oktober, häufiger morgens und abends sowie bei aufkommendem Gewitter.
◾ Kriebelmücke: Die Kriebelmücke sticht an den weniger behaarten Stellen bei Pferden wie Ohrmuschel, Euter, Hodensack, Bauchnaht, Maul, Nase und After. Sie ist besonders im Frühjahr und Spätsommer sowie in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv.
Text: Sophia Arnold Foto: www.Slawik.com