Text: Redaktion     Foto: Getty Images

Um das Pferd artgerecht zu betten und seinen Bedürfnissen gerecht zu werden, sind die richtigen Bodensysteme gefragt. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Wahl der Einstreu achten sollten.

Die richtige Einstreu zu finden ist doch nicht so schwer, denken viele. Aber achten wir auch genau auf die Bedürfnisse unserer Pferde, oder nehmen wir der Einfachheit halber das, was der Stall anbietet? Bevor wir allerdings wahllos Einstreu verwenden, gibt es einiges zu beachten, denn Fragen wie „Welche Eigenschaften muss Einstreu grundsätzlich haben?“, „Bei welcher Haltung sollte welche Einstreu verwendet werden?“ oder „Bei welcher Einstreu gibt es hygienische Bedenken?“ müssen beantwortet werden. Versetzen wir uns einmal in die Rolle des Pferdes Stellen Sie sich vor, Sie würden in einen rechteckigen Raum einziehen. Wenn Sie Glück haben, finden Sie ein Fenster, einen Auslauf oder sogar eine kleine Terrasse vor. Wenn Sie Pech haben, dürfen Sie lediglich einen Blick auf die Stallgasse werfen. In diesem Raum sollen Sie mindestens die Hälfte des Tages verbringen, dort essen und schlafen, und sogar die Toilette befindet sich darin. Klingt wie ein Gefängnis, hin und wieder sogar mit Freigang? Dann wird es Zeit, dass wir mehr darauf achten, wie unsere Pferde von uns gehalten werden. Denn genau das sollte der Unterstand nicht sein – ein Gefängnis. Im Idealfall fühlen sich unsere Pferde nämlich dort wohl und stehen oder liegen gerne in ihrem „Bettchen“.Ger

Das muss Einstreu können

Ein Bodensystem muss grundsätzlich vier wesentliche Anforderungen erfüllen: Wärmedämmung, Verformung, Rutschsicherheit und Feuchtigkeitsbindung. Einstreu muss also Pferdemist aufnehmen und gleichzeitig als isolierendes und weiches Lager für ruhende Pferde dienen können. Aber wie sieht es unter der Einstreu aus? Betonböden strahlen Kälte aus, Holzböden nehmen Feuchtigkeit auf, und beide sind nicht wirklich rutschfest, besonders nicht im Winter oder wenn nicht genügend Einstreu vorhanden ist. „Die Rutschsicherheit kann zuverlässiger durch einen synthetischen Bodenbelag wie die Gummimatte realisiert werden“, sagt Prof. Dr. Barbara Benz von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen. Eine Gummimatte wärmt das Pferd, ist weich und zusätzlich rutschsicher, sofern sie denn richtig verlegt ist. „Bei einer Gummimatte kommt es in erster Linie auf die Qualität und auf das Verlegen an“, ergänzt Gerlinde Hoffmann, Leiterin der Abteilung Umwelt und Pferd der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN). „Wenn eine Matte schlecht verlegt wurde, können die Ausscheidungen des Pferdes und anderer Schmutz darunter gelangen. Dies führt zur Bakterienbildung und zu Krankheiten.“ Außerdem ist es wichtig, dass eine Gummimatte regelmäßig herausgenommen und grundgereinigt wird. Wenn das passiert, wird sie bereits drei von vier Anforderungen an ein Bodensystem gerecht. „Allerdings kann nur eine der Anforderungen ausschließlich durch Einstreu erfüllt werden – die Feuchtigkeitsbindung“, erklärt Prof. Dr. Barbara Benz.

Trockengelegt

Besonders in der nasskalten Jahreszeit, in der wir uns gerade befinden, müssen wir darauf achten, dass das Pferdebett weich, warm und vor allem trocken ist. So können wir allergischen Reaktionen oder Husten vorbeugen und entgegenwirken. „Es gibt die unterschiedlichsten Varianten von Einstreu, die alle ihre Vor- und Nachteile haben“, erklärt Gerlinde Hoffmann. „Meistens kommt Stroh als Einstreu zum Einsatz.“ Das ist die klassische Variante, die bereits seit Jahrhunderten für Pferde genutzt wird. Stroh als Einstreu basiert auf Getreidestroh und ist ein Nebenprodukt der Ernte. Es sind verschiedene Strohsorten zu beachten…

… weitere Informationen zum Thema Einstreu finden Sie in der Special-Ausgabe.

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