Text: Nicole Audrit | Foto: Daniel Elke

Sehnsucht nach Hufgetrappel, dem Rascheln des Heus, dem unvergleichlichen Geruch von Leder und einem samtig-weichen Pferdemaul – die Gruppe der erwachsenen Reitanfänger wächst stetig. Wir haben zwei von ihnen bei einer Reitstunde in Ulrike Göddeckes Reitschule begleitet. Zum einen die Späteinsteigerin Eva: „Ich habe als Kind voltigiert, konnte jedoch nie reiten lernen, da es in der näheren Umgebung meines Wohnortes ­keine Möglichkeit gab.“ Erst nach dem Studium erfüllte sich die damals Mittzwanzigerin ihren Kindheitstraum. Der zweite Reitschüler an diesem Sonntagmorgen ist der 50-jährige Jochen, der dem Pferdevirus bereits während seiner Kindheit verfiel und einige Jahre ritt, bevor er als Jugendlicher aufhörte. Im Laufe der Zeit gingen ihm die Pferde nie komplett aus dem Kopf, aber es fand sich nie die Zeit, wieder mit dem Reitsport anzufangen. Bis er vor knapp vier Jahren nach einer schweren Krankheit eine neue Perspektive für sein Leben und andere Prioritäten entwickelte und sich so entschloss, wieder in den Sattel zu steigen.

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, um den Reitsport (wieder) auszuüben: Die eigenen Kinder lernen reiten, und man träumt von einem gemeinsamen Ausritt, oder sich endlich den unerfüllten Kindheitstraum zu verwirklichen. Manchmal führt einen auch die Liebe zu einem begeisterten Reiter oder einer begeisterten Reiterin in den Sattel.

Das Gesamtpaket muss stimmen

„Als Kind macht man sich über viele Dinge keine Gedanken, worauf man als ­Erwachsener jedoch achtet“, erzählt ­Jochen. „Und so hatte ich auch bei der Suche nach einer passenden Reitschule einige ­Ansprüche: Ich legte unter anderem Wert auf eine artgerechte Pferdehaltung und auf einen Unterricht ohne stumpfes Abteilungsreiten.“ Eine solche Reitschule fand er in Grevenbroich bei Ulrike Göddecke. Die Reitschulbesitzerin legt besonders viel Wert auf gut ausgebildete, zuverlässige und glückliche Schulpferde, die sie auch selbst regelmäßig Korrektur reitet.

Doch nicht nur der Anspruch an den Betrieb, sondern auch an den Unterricht selbst unterscheidet sich bei Kindern und Erwachsenen, erzählt Ulrike Göddecke: „Kinder wollen viel ausprobieren, und es kann ihnen gar nicht genug Abwechslung und Action sein. Wohingegen sich der erwachsene Reitanfänger nicht einfach aufs Pferd setzen möchte. Vielmehr will er auch die Hintergründe, unter anderem der Hilfen­gebung oder bestimmter Verhaltensweisen, verstehen.“ Genau diese Kombination aus Reitunterricht mit vielen Erklärungen der theoretischen Hintergründe sowie der praktischen Umsetzung liegt Ulrike Göddecke sehr – und gefällt ihren mittlerweile über 60 Reitschülern.

…den gesamten Artikel finden Sie in der Mein Pferd-Ausgabe 4/18. Viel Spaß beim Lesen.

Unsere Expertin: Ulrike Göddecke reitet bereits, seitdem sie acht Jahre alt ist, und absolvierte während ihres Biologiestudiums ihren Trainer C. Nach und nach folgten schließlich der Trainer B und auch die Trainer-A-Lizenz Reiten/Leistungssport. Außerdem besitzt sie die Ergänzungsqualifikationen Sitz- und Gleichgewichtsschulung sowie Bodenarbeit. Ihre erste Reitschule führte sie in Rommerskirchen auf Gut Ikoven, bevor sie 2013 auf ihren aktuellen Hof in Grevenbroich umzog. www.die-erwachsene-reitschule.de

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