Haben Pferde Angst, reagieren sie oft panisch. Leider geschieht das häufig, wenn Tierärzte oder Hufschmiede kommen. Wie können wir ihnen diese Angst nehmen, damit die Termine keine Tortur werden? Die Expertinnen Alexandra Karner und Julia Breuer erklären, was sie in solchen Fällen tun
Text: Jessica Classen / Foto: IMAGO/ Blickwinkel

Manchmal reichte es schon, wenn der Wagen auf den Hof fuhr, und schon stand meine Stute Gloria in der hinteren linken Ecke ihrer Box. Warum? Einfach weil der Tierarzt kam. Das war für mich Grund genug, diesen zu wechseln. Jetzt ist zwar alles gut, und sie schaut der Frau, die regelmäßig zum Impfen und zur Zahnkontrolle kommt, neugierig entgegen; trotzdem habe ich mich gefragt, ob es richtig war, direkt den Tierarzt zu wechseln, oder ob es nicht doch noch andere Möglichkeiten gegeben hätte.
Als ich mich auf dem Hof mit anderen Einstallern darüber unterhielt, erzählten sie mir von ähnlichen Problemen, die sie hatten: Das Pferd möge den Tierarzt nicht, oder auch den Hufschmied, den Osteopathen oder den Sattler. Jedes Pferd ist da verschieden, doch worin liegt dieseAngst begründet? Hat es etwas mit dem Urvertrauen zu tun, oder mögen manche Pferde schlichtweg keine fremden Menschen?

Vertrauen ist die Basis

„Jedes Pferd muss ganz individuell betrachtet werden“, erklärt Julia Breuer, Osteopathin für Pferde und Hunde aus Schwalmtal (NRW). „Angst ist nicht gleich Angst. Es gibt Pferde, die generell eher ängstlich sind und es einfach nicht mögen, von Fremden angefasst zu werden. Und dann gibt es natürlich auch wieder Pferde, die eigentlich neugierig sind, aber vom Besitzer zur Vorsicht erzogen wurden. In solchen Fällen steht dieser meist ängstlich daneben und wartet förmlich darauf, dass das Pferd eine zuckende oder andere Bewegung macht als die, die erwartet wird.“ Deswegen ist es für jeden Beruf wichtig, der mit Pferden zu tun hat, dass der Besitzer mitarbeitet und nicht zusätzlich die Angst schürt. Das bedeutet, dass er in einem Gespräch bereits vor dem Termin ein paar Fakten zum Pferd erklärt: Wie lange hat er es schon? Wie war es anfangs, wie ist es jetzt im Umgang? Wie reagiert es auf andereMenschen, wenn es sie zum ersten Mal sieht, wie nach häufigerem Sehen? „Solche Sachen versuche ich immer in einem Vorgespräch bereits zu klären, damit ich im Vorfeld weiß, was mich erwartet“, erklärt Julia Breuer, und Alexandra Karner, Hufbearbeiterin und -schmiedin aus Nettetal (NRW), fügt hinzu: „Wenn ich zu einem neuen Kunden komme, dann versuche ich immer, die Situation so darzustellen, dass es wirkt, als wäre es das Normalste auf der Welt.“ Auf diese Weise bekämenPferde nicht das Gefühl, dass sie sich einer neuen, ungewohnten Situation stellen müssten.

… den gesamten Artikel können Sie in der aktuellen Ausgabe Mein Pferd 04/2017 lesen!

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