Wir beleuchten in kurzen Passagen, welche verrückten und total an den Haaren herbeigezogenen Irrtümer heutzutage durch die Reithallen geistern.

Nach FN“ und „englisch Reiten“ ist nicht pferdefreundlich

Was heutzutage als englisch Reiten oder FN-Reiten bezeichnet wird, entspricht meist einer schlechten Umsetzung der klassischen Deutschen Reitlehre. Letztere basiert auf den Lehren und Erfahrungen der klassischen Reitmeister. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie in der Heeresdienstvorschrift 12 (H.Dv.12) und durch die Ausbilder der Kavallerieschule Hannover an modernere Verhältnisse angepasst. Heutzutage ist sie festgehalten in den „Richtlinien für Reiten und Fahren“ der FN und nach wie vor die Grundlage der Reiterei weltweit und die meistverwendete Lehre überhaupt. Sie ist pferdefreundlich, praxisorientiert und führt richtig angewandt zu zufriedenen Pferden, die in Leichtigkeit geritten werden können und langfristig gesund bleiben. Leider versäumen viele, die angeblich nach dieser Lehre reiten und ausbilden, sie selbst gründlich zu erlernen und die entsprechenden Lehrwerke zu lesen und anzuwenden. Dies führt dann zu unzufriedenen Pferden und Reitschülern, die sich verständlicherweise nach Alternativen umsehen.Auch wird immer wieder nach Abkürzungen und vermeintlichen Verbesserungen und Vereinfachungen der Reitlehre gesucht.

„Vorne ziehen und hinten stechen“ sowie die „Rollkur“ und/oder „Low, Deep, Round (LDR)“ oder diverse Hilfszügelverschnallungen haben nichts, aber auch gar nichts mit dem Reiten nach der Lehre zu tun, ebenso wenig ein falsch verstandenes Vorwärts, ein Zentrifugieren der Pferde in hoher Geschwindigkeit und eng verschnallt an der Longe oder in eine starre Sitzform gepresste Reiter. Genau diese Phänomene bringen die Lehre leider in Verruf.

Mein Pferd und ich lernen von Beginn an alles zusammen

Ausschließlich zusammen mit dem eigenen Pferd zu lernen ist schwierig. Das ist vergleichbar mit zwei Fahranfängern, die sich gegenseitig das Autofahren beibringen möchten, obwohl keiner von beiden je gelernt hat, wie es wirklich geht. Ohne einen Fahrlehrer wird das schwierig bis lebensgefährlich. Auf Pferd und Reiter übertragen: Wie will ich dem Pferd eine Hilfe oder eine Lektion beibringen oder erklären, wenn ich sie selbst weder geritten noch jemals gefühlt habe? Das überfordert Reiter und Pferd. Ohne einen Reitlehrer wird das schwierig und kann durchaus auch lebensgefährlich enden! Sinnvoller ist es, wenn zumindest Pferd oder Reiter eine fundierte Grundausbildung erhalten haben. Ist dies nicht der Fall, dann ist zusätzlicher Beritt und außerdem permanente Kontrolle und regelmäßiger Unterricht durch einen erfahrenen Reitlehrer unerlässlich! Das alleinige Prinzip „trial and error“ ist unfair den jungen Pferden gegenüber!

Text: Redaktion      Foto: www.Slawik.com

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