Text: Alexandra Koch Foto: Getty Images for ROLEX
Der Reiseführer „1.000 Places to See Before You Die“, den Patricia Schultz 2003 erstmals herausgab, ist mittlerweile legendär und erlebte zigfach neue Auflagen und Sondereditionen wie auch eine Ausgabe für Deutschland/Österreich/Schweiz. Doch was käme heraus, wenn man die „Best of“-Orte für Pferdefreunde vorstellen möchte? Wohin sollte jeder Pferdefreund zumindest einmal im Leben reisen, um seine persönliche „Bucket List“ abzuarbeiten? Wir haben einen Versuch gewagt und haben uns umgesehen – und dabei festgestellt, dass es noch mindestens 50 weitere sehenswerte Orte gibt, die man besucht haben muss.
1 – Hamburg: Das Hamburger Derby ist ein ganz spezielles Turnier, denn wann erlebt das Publikum schon Sprünge mit solch spannenden Namen wie „Pulvermanns Grab“ oder „Holsteiner Wegesprünge“? So einige Größen wie Ludger Beerbaum oder Rodrigo Pessoa mussten oben auf dem Wall schon ihr Taschentuch schwenken als Zeichen, dass man sie doch bitte an der „harmlosen“ Seite herunterlassen sollte, weil ihre Pferde den Ritt in den Abgrund nicht wagten. Seit 1920 wird das Derby ausgetragen und zählt damit zu den traditionsreichsten Turnieren in Europa, die heute noch bestehen. Mittlerweile ist dort auch die Global Champions Tour zu Gast. hamburgderby.de
2 – Hoppegarten/Berlin: Hoppegarten, ein kleiner Ort unweit von Berlin, wurde durch seine Galopprennbahn berühmt. Diese hatte nach ihrer Gründung 1868 zahlreiche Höhen und Tiefen zu bestehen. Um die Jahrhundertwende kamen teilweise rund 40.000 Besucher auf das Gelände. Nach dem Zweiten Weltkrieg und zu Zeiten der DDR verlor die Rennbahn immer mehr an Bedeutung. Der Rennsport spielte trotz einigen Rennen, die sich jedoch auf die sozialistischen Länder bezogen, keine große Rolle mehr. Das änderte sich erst ab 2008, als Gerhard Schöningh die Rennbahn übernahm und mit zahlreichen neuen und attraktiven Rennen bestückte. Sie ist Europas einzige Rennbahn in privater Hand. hoppegarten.com
3 – Essen: Die „Equitana“ in Essen ist die größte Pferdemesse der Welt. Sogar ein Buch wurde ihr schon gewidmet. Die erste Ausgabe des Großevents fand 1973 statt, seitdem expandierte die Messe stetig. Besonderes Highlight sind für viele die Auftritte und Unterrichtsstunden zahlreicher Top-Reiter und -Ausbilder. Alle zwei Jahre findet die Messe in 17 Hallen mit mehr als 90.000 Quadratmetern statt. Mittlerweile gibt es einen Equitana-Ableger für den asiatisch-pazifischen Raum in Melbourne. equitana.com
4 – Aachen: Wer kennt ihn nicht, den legendären CHIO?! Ob absoluter Top- oder Nachwuchsreiter – die meisten von ihnen antworten, gefragt nach ihrer Lieblingsveranstaltung, mit dem CHIO Aachen. Das liegt allein schon am größten Reitstadion der Welt und der Einheit von Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Vierspännern, Voltigieren und zahlreichen Showveranstaltungen an einem Ort. Fakt ist: Auf der legendären Siegertafel des CHIO stehen fast alle der ganz Großen, und wer noch nicht draufsteht, möchte genau dorthin. chioaachen.de
5 – Marbach: Die Mischung macht’s! Im Haupt- und Landgestüt Marbach im Ortsteil Marbach an der Lauter der Gemeinde Gomadingen in der Nähe von Reutlingen in Baden-Württemberg (nicht zu verwechseln mit der Schiller-Stadt Marbach am Neckar) gibt es längst nicht nur eine Warmblutzucht. Die jährlichen Hengstparaden machen es besonders deutlich: In Marbach zählt Vielfalt. Und so züchtet man hier zum einen die selten gewordenen Altwürttemberger, Schwarzwälder Füchse und vor allem Arabische Vollblüter. Das Freilaufen der Stuten und Fohlen ist ein alljährliches Highlight! Dank des württembergischen Königs Wilhelm I. kam die erste Vollblutaraber-Stute dorthin. Mit Hadban Enzahi und Gharib lebten im geschichtsträchtigen Gestüt Marbach zwei weltberühmte Vertreter ihrer Rasse. hul.landwirtschaft-bw.de
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