Deutsche Paläontologen haben die Vorfahren der heutigen Pferde näher untersucht. Wie die Hannoversche Allgemeine berichtet, haben Forscher des Senckenberg-Forschungsinstituts aus Frankfurt am Main einen ihrer Funde der vergangenen Jahre am Donnerstag in Berlin vorgestellt: Das Fossil einer trächtigen Urzeit-Stute. Der Fötus im Bauch war bereits gut entwickelt, die Stute hatte je vier Klauen an den Vorder- und je drei an den Hinterbeinen. Das Fundstück ist rund 47 Millionen Jahre alt und wurde in der Grube Messel bei Darmstadt geborgen. Das Skelett wurde bereits im Jahr 2000 gefunden, allerdings erst in den letzten beiden Jahren genauer untersucht. Bei den Mikro-Röntgenaufnahmen zeigte sich im Uterus der Stute, dass das Fohlen ganz normal zur Welt gekommen wäre, wenn das Muttertier nicht kurz vor der Geburt gestorben wäre. Wie das Tier gestorben ist, kann bisher nur spekuliert werden. Wissenschaftler vermuten, dass es durch eine Gasvergiftung in der Nähe eines Maares starb. Ein Maar ist eine schlüssel- oder trichterförmige Mulde mit vulkanischem Ursprung. Das Kohlendioxid könnte durch Erdlöcher nach draußen geströmt sein. Dies wäre eine Spätfolge des Vulkanismus. Für diese Theorie spricht, dass Wissenschaftler in den 1970er Jahren eine ganze Herde von fast 60 Tieren von fossilen Urzeit-Pferden in dieser Grube gefunden haben. Darunter waren acht trächtige Stuten. Die Skelette mit gekrümmter Wirbelsäule zeigen, wie sich die heutigen Pferde entwickelten. Ihre Urahnen waren nicht größer als heutige Hunde. Weitere Infos unter: www.haz.de (Foto: IMAGO/Imagebroker)