Gesundes Gemüse für alle

Karotten: Sie sind eine gesunde Belohnung für das Pferd. Karotten sind reich an ß-Carotin, der Vorstufe von Vitamin A. Eine Überversorgung mit ß-Carotin ist nicht möglich, da die Pferde nur so viel in Vitamin A umwandeln, wie benötigt wird. Wussten Sie schon, dass Pferde damit – vor allem in den Wintermonaten – den abnehmenden Vitamingehalt im Heu ausgleichen? Wichtig bei der Fütterung von Karotten ist, dass diese sauber und nicht zerkleinert sind. Das beugt Schlundverstopfungen vor. Auch sollte das Grün der Karotte entfernt werden, da hier die Nitrat­mengen am höchsten sind.

Rüben: Pferde mögen vor allem die Zuckerrübe, sollten aber wegen des geringeren Zuckergehaltes Futterrüben (Gehalts- und Masserüben) bekommen. Egal welche Rübe Sie verfüttern, achten Sie darauf, dass diese frostfrei und sauber sind.

Rote Bete: Sie haben einen relativ niedrigen Zuckergehalt und sind kalorienarm. Dieses Wintergemüse lässt sich hervorragend im Backofen zu Chips trocknen und ist dann länger haltbar. Außerdem enthält Rote Bete viele Vitamine, Mineralstoffe und Beta-Carotin. Der Nachteil: Nicht jedes Pferd mag den Geschmack, und sie färbt leider stark ab.

Wurzelgemüse: Neben Möhren und Roter Beete lieben Pferde auch Sellerie und Petersilienwurzeln. Das Gute: Dieses Wurzelgemüse bekommt man auch im Winter, und es enthält viele Mineralstoffe wie Kalium und Natrium, die Pferden gerade in der weidelosen Wintersaison fehlen können. Außerdem sind sie vitamin- und ballaststoffreich.

 

Saftiges Obst für zwischendurch

Äpfel: Sie sind eine leckere, vitaminreiche und gesunde Belohnung für Pferde. Im Apfelkern ist Amygdalin enthalten, das durch den Stoffwechsel in das hochgiftige Cyanid (Blausäure) umgewandelt wird. Deswegen sollten Sie bei der Menge achtgeben. Das gilt übrigens auch für Kirschen, Zwetschgen, Pfirsiche oder Marillen, deren Kerne ebenfalls Amygdalin ­beinhalten. Ein paar Äpfel am Tag sind aber vollkommen un­bedenklich. Ganz wichtig ist, keine zu kleinen oder geschnittenen Äpfel zu geben – sie können leicht zu einer Schlundverstopfung führen.

Bananen: Pferde fressen dieses Obst gerne. Hier sollte die Schale nicht mitverfüttert werden, da sie oft Chemikalien enthält, mit denen sie behandelt wurde.

Apfelbeere: Auch bekannt als Aroniabeeren, enthalten sehr viel Vitamin C. Die bläulich-violetten Beeren sind kalorienarm, schmecken säuerlich-herb und sind reich an sekundären Pflanzenstoffen.

Hagebutte: Die kleinen Früchte der Heckenrose bergen Vitalstoffe in geballter Form und dienten schon den Wildpferden im Herbst und Winter als wertvolle Nahrung. Dank der bemerkenswerten entzündungshemmenden Eigenschaften, die bereits mehrfach in Studien belegt wurde, haben sich Hagebutten als wirksame und dabei völlig natürliche Hilfe bei Pferden mit arthritischen Problemen bewährt. Wollen Sie Ihrem Pferd Hagebutten verfüttern, sammeln Sie diese und legen Sie sie auf ein saugfähiges Tuch. Lassen Sie diese an einem warmen Ort über mehrere Tage hinweg trocknen. Wichtig ist, die Früchte regelmäßig zu wenden, damit sie nicht zu schimmeln beginnen.

 

Äste als Knabberspaß

Knabberäste sind ein willkommener Zeitvertreib und eine sinnvolle Ergänzung im pferdigen Speiseplan. Und das ist auch gar nicht unnatürlich, denn in freier Wildbahn gehören Äste, Baumrinde und Sträucher ebenso zum Speiseplan wie Gras und Blätter. Sie dienen als wertvolle Lieferanten für Rohfasern und sind reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Außerdem fordern Äste und Zweige zum Knabbern und Spielen auf. Damit erfüllen sie gleichzeitig das stetige Bedürfnis der Pferde, auf etwas herumzukauen. Aber auch hier gilt: All zu viel ist ungesund. Zwei Kilogramm pro mittelgroßes Pferd und Tag gelten als Maximum, denn übermäßiger Holzverzehr kann durch den besonders schwer verdaulichen ­Ligninanteil in den Holzfasern zu Verdauungsstörungen und Durchfall führen.

Folgende Hölzer eignen sich:

Laubhölzer: Hier sind Weide und Pappel beliebt. Die Rinde beider Arten enthält eine Vielzahl medizinisch wirksamer Stoffe, etwa Gerbstoffe, Flavonoide oder Salicin, die unter anderem entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.

Nadelhölzer: Heimische Arten wie Weißtanne oder Rotfichte sind meist ungespritzt. Aber Achtung: Für trächtige Stuten sind Nadelhölzer jeglicher Art grundsätzlich tabu. Vor allem der darin enthaltene pflanzliche Gerbstoff Tannin steht in Verdacht, Frühgeburten auszulösen!

Harthölzer: Haselnuss, Birke, Linde, Eberesche oder Obstbäume liefern eine gesunde Abwechslung und sorgen für Spaß.

 

Exotische Ausnahmen

Orangen: In der Adventszeit sind Apfel­sinen und Mandarinen ein absolutes Must-have auf dem Speiseplan der Menschen. Ab und an kann man diese auch mit dem Vierbeiner teilen. Aber bitte nur selten, denn diese Südfrüchte enthalten viel Zucker und können bei magenempfindlichen Pferden zu Problemen führen.

Wassermelone: Ein herrlicher Frische-Kick im Frühsommer. Trotz des hohen Wassergehaltes steckt viel Zucker in den Melonen – deswegen sollten sie nur in ­Maßen verfüttert werden.

Kürbis: Die Michigan State University aus den USA hat das Verfüttern von Kürbissen an Pferde wissenschaftlich untersucht und dafür grünes Licht gegeben. Der hohe Gehalt an Ballaststoffen, Betakarotin, Vitamin E und Folsäure bei gleichzeitig geringem Zuckeranteil sowie die Tatsache, dass die meisten Pferde seinen Geschmack mögen, machen rohen Kürbis zu einem guten Snack für Pferde. Verfüttert werden sollten nicht mehr als ein, zwei Schnitze am Tag, die Kerne dürfen mitgefressen werden.

 

Die Sache mit dem Brot

Einige Firmen verkaufen Brot-Leckerlis in Form von getrockneten Würfeln oder als eine Art Chips. Natürlich kann man Brot genauso gut selbst trocknen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass das Brot möglichst schnell getrocknet wird, damit es nicht anfängt zu schimmeln. Verschimmeltes Brot darf auf keinen Fall verfüttert werden, da es zu schweren Koliken führen kann. Wussten Sie, dass Brot  einen recht hohen Energiegehalt hat? Daher sollte man bei größeren Mengen unbedingt Kraftfutter abziehen.

 

Bild: slawik.com, Text: Nora Dickmann

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