1. Kraftfutter auf mehrere Mahlzeiten verteilen: Kraftfutter wird weniger gekaut und eingespeichelt als Raufutter. Der Futterbrei ist daher nicht sehr stark aufbereitet, sondern eher verdichtet, füllt den Magen recht schnell und wird nur relativ langsam verdaut, was bei großen Mengen zu Störungen führen kann.

2. Raufutter vor Kraftfutter füttern: Pferde sind oft sehr gierig aufs Futter, kauen und speicheln dann zu wenig. Es besteht die Gefahr, dass Futter zu schnell in den Verdauungstrakt gelangt. Daher sollte immer zuerst Raufutter gefüttert werden. Es füllt aufgrund starker Kautä- tigkeit und Einspeichelung den Magen nur langsam und wird durch die intensivere Durchdringung mit Magensaft besser ver- daut als die gleiche Menge Kraftfutter.

3. Für kurze Fresspausen sorgen: Die Verdauung des Pferdes ist auf eine fort- währende Aufnahme kleiner Mengen aus- gelegt, die erst langsam bis zur Sättigung führen. Dabei ist die Pflanzennahrung wenig gehaltvoll, was die langen Fress- zeiten und kurzen Fresspausen erklärt. Freilebende Pferde dehnen Futterpausen selten über vier Stunden aus. Dauern Fresspausen länger als sechs bis sieben Stunden an, können Verhaltensstörungen, Stoffwechsel-, Magengeschwür- und Gebissprobleme die Folge sein.

4. Futter und Wasser räumlich trennen: Nehmen Pferde während des Fressens zu viel Wasser auf, besteht die Gefahr von Verdauungsstörungen. In der Natur nehmen die Tiere erst nach dem Fressen Wasser zu sich. Der Grund: Das Wasser schwemmt einen Teil des ungenügend vorbereiteten, keimhaltigen Magenin- halts in den empfindlichen Dünndarm. Der übermäßige Keimgehalt kann hier zu Übersäuerungen führen.

5. Futter nicht zerkleinern: Pferde müssen ihre Nahrung durch Kaubewe- gungen und Einspeicheln selbst zerklei- nern. Schlucken sie klein gehäckseltes oder geschnittenes Futter zu schnell herunter, kann es zu lebensbedrohlichen Verstopfungen kommen. Nur eine lange Kaubeschäftigung sorgt für eine intakte Verdauung.

6. Raufutter ausreichend, aber nicht ad libidum füttern: Nordpferde- Rassen, urtümliche Rassen, an karge Standorte adaptierte Vollblutaraber und auch viele Warmblüter fressen mehr, als für den aktuellen Erhaltungs- bedarf notwendig wäre. Die Folge: Verfettung und starke gesundheitliche Probleme. Raufutter zur freien Verfü- gung ist daher nicht das Nonplusultra für alle Pferderassen.

7. Vorsicht bei eingeweichtem Futter: Mangelhaft eingeweichtes Futter kann durch Kontakt mit Speichel aufquel- len und sich im Schlund festsetzen. Des Weiteren gilt: Durch die bereits vorhandene Aufweichung werden Kautätigkeit und Speichelproduktion stark herabgesetzt, was ungünstig für die Verdauung ist. Nahrung gelangt so schneller in den Magen-Darm-Trakt, als gut für ihn ist. Eingeweichtes Fut- ter daher nur als Teilration füttern.

8. Ruhige Atmosphäre schaffen: Es sollte immer in einer ruhigen Atmo- sphäre gefüttert werden, möglichst ohne Ablenkungsreize. Bei Störungen des Abschluckens können Speichel oder kleine Futterteile in die Luftröhre gelangen. Hastiges Fressen und eine mangelhafte Zerkleinerung größerer Futterteile sind ebenso bedenklich.

9. Bewegung fördert die Verdauung: Pferde in freier Natur bewegen sich bei der Nahrungssuche. Darauf ist die un- gestörte, rhythmische Verdauung, die sogenannte Darmmotorik, ausgelegt. Diese wird günstig durch die Schritt- bewegung des Pferdes beeinflusst. Das wiederum erklärt das erhöhte Verstop- fungsrisiko bei aufgestallten Pferden.

10. Reihenfolge der Fütterung: Beim Füttern sollte eine bestimmte Reihen- folge eingehalten werden. Hoher Kraftfutterbedarf: zuerst Rau-, dann Kraftfutter; geringer Kraftfutterbedarf: Rau- und Kraftfutter gleichzeitig; Wei- degang mit Zufutter: erst Raufutter, dann Weidegang, danach Kraftfutter; Weidegang ohne Zufutter: Weidegang, danach Kraftfutter. Mineralien und Vitamine immer zuletzt füttern.

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