Text: Julia Schay-Beneke Foto: www.Slawik.com
Die Zahlen sind beunruhigend: In praktisch jedem Pferdestall ist mindestens ein Pferd von Krankheiten betroffen, die vor einigen Jahrzehnten noch kein Thema waren. Die Anfälligkeit für das Sommerekzem und andere Allergien nimmt zu, mangelnde Bewegung und falsche Fütterung führen zu Cushing, EMS oder Hufrehe.
Equines Cushing Syndrom: Was ist das?
Jahrelang galt ECS als typische Alterserkrankung, an der Schätzungen zufolge mindestens 20 Prozent aller Pferde über 15 Jahren leiden. Durch eine verbesserte Diagnostik wurde allerdings in den letzten Jahren auch von Fällen berichtet, bei denen die Pferde jünger waren. Bei ECS handelt es sich um eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse, die zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons ACTH führt. Dieses wiederum bewirkt, dass in der Nebennierenrinde verstärkt Kortisol gebildet wird. Kortisol beeinflusst den Kohlenhydratstoffwechsel und kann eine Insulinresistenz auslösen. Offenbar sind vor allem leichtfuttrige Pferde und Ponys sowie Robustrassen betroffen. Die Krankheit ist chronisch fortschreitend, kann aber medikamentös gut behandelt werden.
Behandlung mit Pergolid
Vor allem der gefährliche und nicht selten tödliche Rehe-Kreislauf muss unterbrochen werdne. Deswegen führt am Medikament Pergolid kein Weg vorbei; allerdings muss das Pferd korrekt darauf eingestellt werden. Bis die Wirkung ausreichend anschlägt, können einige Wochen vergehen, allerdings können sich manche Symptome schon nach drei bis vier Wochen sichtbar bessern. Andere – vor allem die Fellwechselstörungen – brauchen mehr Zeit. Eine genaue Dosierung nach Körpergewicht und Zustand ist wichtig. Deswegen sollten regelmäßige Nachuntersuchungen und Überwachungen erfolgen.
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