Für viele Menschen ist die Sommerzeit die schönste Zeit des Jahres. Sie bringt jedoch auch ihre Schattenseiten mit sich: die Sonne kann gefährlich werden. Mit Sonnenbrand oder Hitzschlag ist nicht zu spaßen. Was viele nicht wissen: Auch Pferde können einen Sonnenbrand bekommen

Wie bekommen Pferde Sonnenbrand?

Sonnenlicht besteht unteranderem aus kurzwelliger UV- Strahlung. Bei intensiver Sonneneinstrahlung kann diese UV-Strahlung zunächst die oberen Hautzellen schädigen und eine akute Entzündungsreaktion auslösen. Die tieferen Schichten können ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden: Die darin befindlichen Blutgefäße weiten sich, wodurch die typische Rötung des Sonnenbrands entsteht. Die Intensität der Strahlung ist von verschiedenen Faktoren abhängig, so ist sie beispielsweise im Sommer stärker als im Winter, zur Mittagszeit intensiver als am Vormittag. Ist das Pferd der Sonne lange ohne ausreichenden Schutz ausgesetzt, kann es einen Sonnenbrand bekommen.

Typische Anzeichen eines Sonnenbrandes

Allzu häufig werden die ersten Anzeichen eines Sonnenbrandes nicht erkannt, da die Rötungen teilweise vom Fell verdeckt werden. Oft verspürt das Pferd durch den Sonnenbrand auch einen extremen Juckreiz, wodurch wiederum Kratzer durchs Scheuern entstehen können – diese werden allerdings meist nicht mit einem Sonnenbrand in Verbindung gebracht. Dr. Inka Kreling-Boysen erklärt, worauf Pferdebesitzer imSommer achten sollten: „Bei einem Sonnenbrand treten Hautrötungen oder Schwellungen auf. Außerdem sind die betroffenen Bereiche schmerzempfindlich und häufig vermehrt warm.“ Bei stärkerem Sonnenbrand können sich kleine oder auch größere mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen bilden. Bei starker Schädigung der Haut kann diese außerdem absterbenund es können sich nässende Wundenbilden, bei denen eine erhöhte Infektionsgefahr besteht.

Vorbeugen

„Generell sollte ein Sonnenbrandmöglichst vermieden werden, da wiederkehrende Verbrennungen zu chronischen Hautveränderungen führen können. Neigt ein Pferd zu Sonnenbrand oder besteht eine sehr starke Sonneneinstrahlung, sollte das Pferd eher nachts auf die Wiese und tagsüber in die Box gestellt werden“, rät Dr. Inka Kreling-Boysen. Steht das Pferd tagsüber auf der Wiese, dem Paddock oder in einem Offenstall, müssen ausreichend Schattenplätze vorhanden sein – entweder durch Bäume oder einen Unterstand. Außerdem können Fliegenmasken, Netze für den Nüsternbereich oder spezielle Fliegendecken mit UV- Schutz verwendet werden. Auch können empfindliche Stellen mit herkömmlicher, wasserfester Sonnencreme mit möglichst hohen Lichtschutzfaktor geschützt werden: Bitte unbedingt unparfümierte, konservierungsmittelfreie Mittel verwenden.

Behandlung

Bei einem Sonnenbrand herrscht Handlungsbedarf: Das Pferd sollte direkt aus der Sonne geholt werden und eine entzündungshemmende und heilungsfördernde Salbe – beispielsweise eine Zink- und Heilsalbe – sollte auf eine leichte Form des Sonnenbrands aufgetragen werden. In manchen Fällen kann auch ein kühlendes Tuch Linderung verschaffen. Keineswegs sollten handelsübliche Aftersun-Produkte verwendet werden. Diese können der bereits gereizten Haut zusätzlichen Schaden zufügen. Treten bereits Blasen oder nässende Wunden auf, sollte ein Tierarzt zu Rate gezogen werden, um das Pferd medikamentös zu behandeln, da bei schwerwiegenden Verbrennung auch Entzündungen und Fieber auftreten können. „In schweren Fällen kommen zur Schmerzlinderung Entzündungshemmer zur Anwendung. Falls sich die Wunden sekundär bakteriell infiziert haben, können auch Antibiotika zum Einsatz kommen“, so die Tierärztin.

Text: Nicole Audrit      Foto: www.Slawik.com

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