Text: Aline Müller         Foto: Shutterstock/ Jürgen Fälchle

Der Begriff „Allergie“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Fremdreaktion“. Der Körper reagiert auf bestimmte Fremdstoffe, Allergene oder auch Antigene genannt, gegen die er spezifische Antikörper bildet. Bei erneutem Kontakt mit dem Allergen kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.

Ob Pollen oder Milben – für die meisten Pferde sind die Substanzen ungiftig und harmlos. Doch bei manchen Vierbeinern lösen sie zum Teil schwere Allergien aus. Dabei löst nicht das Pollenkorn oder die Hausstaubmilbe als solches die allergische Reaktion aus, sondern vielmehr bestimmte Bestand- teile davon, die als Allergene wirken. Meist handelt es sich dabei um Eiweiße (Proteine) oder Eiweißverbindungen. Zwar können auch Nicht-Proteine Allergien auslösen, sie müssen sich dazu allerdings an bereits im Körper vorhandene Proteine anheften beziehungsweise binden.

In einem Organismus eines allergiefreien Pferdes löst ein körperfremdes Protein eine normale Immunantwort aus und wird in der Regel als harmloses Antigen erkannt. Nur wenn ein Protein vom Immunsystem als gefährlich erkannt wird und eine allergische Reaktion auslöst, spricht man von einem Allergen. Beim ersten Kontakt kommt es zu einer Sensibilisierung, die symptomlos verläuft. Erst der wiederholte Kontakt führt zu einer krankmachenden allergischen Entzündungsreaktion. Je nach Art des Allergens und des Reaktionstyps kann sie unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen.

Bei Pferden spielen hauptsächlich folgende Allergene eine Rolle:

• Insekten (Stechmücken/Sommerekzem)

• Allergene aus der Luft (wie Pollen, Pilzsporen oder Milben)

• Medikamente (häufig Hautreaktionen wie Nesselsucht)

• Futtermittelallergien (Allergien auf Inhaltsstoffe des Futters)

• Kontaktallergien (zum Beispiel Waschmittel/Satteldecke)

Kontaktallergien

Eine Kontaktallergie entsteht durch den direkten Kontakt eines Allergens mit der Haut. Bei Pferden tritt sie relativ selten auf, sollte allerdings bei ungeklärten Hautreaktionen in Betracht gezogen werden.

Rötungen, Juckreiz oder Nässen können auf eine Kontaktallergie, auch allergische Kontaktdermatitis oder allergisches Kontaktekzem genannt, hinweisen. Häufig zeigt sich eine Kontaktallergie in Verbindung mit der Ausrüstung wie dem Sattel, dem Zaumzeug, Bandagen oder Gamaschen. Der Grund können Pflegeprodukte wie Sattelseife oder Waschmittel sein. Beim Reiten kommt es zu einem intensiven Kontakt mit dem Allergen in Verbindung mit Reibung und Schweiß. Eine allergische Reaktion kann im Prinzip auf alles erfolgen, was auf das Fell beziehungsweise die Haut aufgetragen wird, besonders bei vorgeschädigtem Gewebe.

Den gesamten Artikel finden Sie in unserer aktuellen Ausgabe.

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