Den Verband anlegen ist gar nicht so einfach, es gibt einige Dinge auf die Sie achten sollten. Wir erklären Ihnen wie Sie den Stützverband, Hufverband und den Druckverband richtig anlegen.
Stützverband
Für einen Röhrbeinverband braucht man etwa 50 Zentimeter lange, mit Gaze überzogene Verbandswatte. Dank der Gaze kann sie direkt auf einer Verletzung liegen. Das Polster wird möglichst faltenfrei um das Bein gelegt. Führen sie es dabei doppelt um die Sehnen, weil der Bereich der Sehnen am ehesten zu Druckstellen neigt.
- Mit der Mullbinde startet man wie beim Bandagieren am Fesselkopf und wickelt in dieselbe Richtung, in die auch das Polster gewickelt ist – mit leichtem Zug erst nach unten und dann wieder nach oben. Die Wickel sollen sich gegenseitig überlappen, sonst rutscht der Verband später. Das Ende der Binde stecken sie einfach unter den letzten Wickel.
- Wickeln sie oben und unten nicht über die Watte hinaus. Es besteht sonst Gefahr, dass Sie das Bein Abschnüren. Ein Finger sollte oben zwischen Bein und Verband passen. Mit der selbsthaftenden Fixierbandage beginnt man ebenfalls am Fesselkopf und wickelt mit mäßigem Zug und ohne Faltenbildung erst nach unten und dann nach oben.
- Solche Verbände werden auch als Angussverbände genutzt, um die Wunde feucht zu halten. Oder als Wet-to-Dry-Verband mit einer feuchten Wundauflage, die dann abtrocknet.
Druckverband
Legen sie mehrere sterilen Wundabdeckungen auf die blutende Wunde. Diese fixieren Sie, indem Sie eine Mullbinde einmal um das Bein wickeln.
- Drücken Sie eine zweite noch aufgerollte Mullbinde auf dieselbe Stelle, und fixieren Sie auch diese, indem sie den Verband vollständig abwickeln.
- Um genug Druck auf die blutende Wunde zu erzeugen, kann man auch auf den Polsterrollen einmal den Verband herumdrehen und wieder in die andere Richtung zurückdrehen. Das Ende der Binde stecken sie wieder unter die letzte Laufbahn. Erst wenn trotz Druckverband die Blutung nach einiger Zeit nicht aufhört, bindet man das Bein über der Wunde zum Herzen hin ab.
- Um die verbundenen Polsterrollen legt man zusätzlich einen Verband mit Polsterwatte nach demselben Prinzip wie beim Stützverband an. Auch hier kann man mit der Mullbinde noch einmal zusätzlich Druck auf die Wunde ausüben.
- Unten und oben am Verband lassen sie auch hier ein Stück der Polsterwatte frei.
Hufverband
Als Schutz für den Verband bereiten Sie schon vor dem Verbinden eine Platte aus Klebeband vor. Kleben sie vier gleich lange Streifen längs und vier Streifen quer zusammen. An dem viel beanspruchten Bereich der Zehe können Sie zusätzlich einen weiteren Streifen als Verstärkung aufkleben.
- Legen sie Watte um den hochgehobenen Huf: Schlagen sie die Seiten übereinander und legen sie dann den Rest der Polsterung über die Zehe auf die Sohle zurück.
- Das Polster wird dann mit einer Haftbandage fixiert. Dabei den Ballen mit einbinden. Wickeln sie einmal seitlich um den Huf, dann diagonal vom Ballen bis zur Spitze, zurück über die Fesselbeuge und in die andere Richtung. Am Ende wickeln sie über den Ballen etwas strammer. Sparen sie auch hier die Watte oben aus.
- Anschließend wird zum Schutz die Platte aus Klebeband unter den Huf gelegt, die dreifach verstärkte Stelle (Finger) auf Höhe der Zehe befestigt.
- Die Platte wird nun vorne und hinten um den Huf geschlagen und an den Seiten angedrückt.
- Dann fixiert man diese Sohle mit dem Klebeband rings um den Huf.
- Der Verband muss hier so locker sitzen, dass man an der Fesselbeuge vorne und hinten mit einem Finger hinein fassen kann.