Mit den richtigen Übungen können Sie die Hals- und Rückenmuskulatur Ihres Pferdes dehnen und kräftigen, ­Verkrampfungen lockern und damit Problemen vorbeugen. Halten Sie bei allen Übungen die Karotte dicht an den Lippen Ihres Pferdes, damit es die Bewegung fließend ausführt und nicht ruckartig nach der Karotte schnappt.

 

Dehnen des Genicks

Wofür diese Übung gut ist:

„Die Muskeln am Genick und an der Oberlinie des Halses werden gedehnt“, sagt Gittli Kürten. „Die Übung fördert die Beweglichkeit des ersten und zweiten Halsgelenks ebenso wie die der kleinen Muskeln in der unmittelbaren Umgebung des Genicks.

So geht’s: Halten sie eine ­Karotte an das Kinn Ihres Pferdes, damit es „einen Kragen macht“ und dadurch sein Genick in Längsrichtung dehnt (Bild links). Halten Sie dann die Karotte seitlich an die Lippen Ihres Pferdes, um es zur Dehnung nach links oder rechts zu ermuntern (Bild rechts). „Da die Anatomie des ­Genicks nur einen geringen Bewegungsradius zulässt, sind auch nur kleine Bewegungen notwendig, um eine Dehnung zu erzielen“, erklärt die Osteopathin. „Große Bewegungen sprechen nur die Gelenke und Muskeln weiter unten am Hals an, wo die Seitenbewegungen ent­stehen.“ Hier heißt die Devise also: Weniger ist manchmal mehr.

 

Stecken des Halses zur Seite

Wofür die Übung gut ist: „Diese Übung dehnt die Halsmuskulatur und die Gelenke am Halsansatz“, erklärt Kürten. „Die Übung ist besonders nach intensiver, versammelter Arbeit sehr effektiv, um die Beweglichkeit des Halses zu verbessern.“

So geht’s: Halten Sie die Karotte an die Lippen Ihres Pferdes und führen Sie diese mit einem waagerecht ausgestreckten Arm zur Seite, sodass es den Hals zur Seite streckt. Halten Sie die Dehnung drei bis fünf Sekunden und wiederholen Sie die Übung auf jeder Seite drei- bis fünfmal.

 

Biegen der Halsmitte

Wofür diese Übung gut ist: „Diese Übung ist besonders für Pferde geeignet, die im Hals fest sind“, sagt Kürten. „Sie aktiviert die Gelenke und dehnt die Muskeln in der Mitte des Halses. Dadurch wird der Hals geschmeidiger und beweglicher.“

So geht’s: Fordern Sie Ihr Pferd mithilfe einer Karotte auf, seinen Hals etwa auf Höhe Ihrer Hosentasche zu biegen, bis seine Nase auf Höhe seiner Schulter ist. Führen Sie die Karotte dann weiter nach hinten, bis auf Höhe des Ellbogens. „Achten Sie darauf, dass Sie mit dem Rücken an der Schulter des Pferdes stehen und die Karotte nicht zu weit zurücknehmen, sonst wird eher der Halsansatz als die Mitte des Halses angesprochen“, sagt die Osteopathin. Halten Sie die Dehnung für fünf bis zehn Sekunden und wiederholen Sie die Übung zwei- bis dreimal.

 

Mit der Karotte tief zur Seite

Wofür die Übung gut ist: „Diese Übung entspricht etwa den diagonalen Sit-ups beim Menschen und spricht durch die Längs- und Seitdehnung gleich mehrere Bereiche an“, erklärt die Osteopathin. „Sie verbessert die Geschmeidigkeit von Halsansatz und Rücken sowie die Fähigkeit des Pferdes, sich zu biegen. Der Rücken hebt und biegt sich dabei zusammen mit der Halsbasis zur Seite. Dadurch wird die Stabilität der Kernmuskeln verbessert, die Bauchmuskulatur gekräftigt und die Beweglichkeit des Rückens gefördert.“

So geht’s: Stellen Sie sich parallel zu den Vorderbeinen neben Ihr Pferd. Fordern Sie es auf, der Karotte etwa auf Höhe Ihres Knies in Richtung Schweif zu folgen. Halten Sie die Dehnung etwa fünf bis zehn Minuten und wiederholen Sie diese zwei- bis dreimal. Erhöhen Sie die Dehnung allmählich.

 

Karotte zwischen den

Vorderbeinen

Wofür diese Übung gut ist: „Diese Übung entspricht etwa den Sit-ups beim Menschen. Sie dehnt Hals, Widerrist und Rücken“, erklärt Gittli Kürten. „Der Rücken wird aufgewölbt, indem die Bauchmuskulatur aktiviert wird. Das verbessert die Beweglichkeit des Rückens und kräftigt sowohl die Oberlinie als auch die Bauchmuskulatur.“

So geht’s: Locken Sie den Kopf Ihres Pferdes mit einer Karotte zwischen den Vorderbeinen – und zwar genau bis auf Höhe der Hufe. „Wichtig ist, dass das Pferd mit beiden Hufen am Boden stehen bleibt und kein Bein entlastet“, so Kürten. „Entlastet das Pferd ein Bein, wie im zweiten Bild, so deutet das auf eine Verspannung im Trapezmuskel hin.“ Halten Sie die Dehnung fünf bis zehn Sekunden und wiederholen Sie die Übung zwei- bis dreimal.

 

Foto: Anna-Laura Homann

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