Text: Nora Dickmann       Foto: www.Slawik.com

Neben den Hauterkrankungen, die durch Parasiten, Würmer oder Bakterien verursacht werden, muss die Haut mit vielen weiteren äußeren Einflüssen zurechtkommen. Sonne, Hitze und Kälte sind nur einige Faktoren, die das Wohlbefinden des Pferdes widerspiegeln

Die Haut ist das größte Organ des Pferdes. Ihre Dicke variiert je nach Körperregion. Während sie im Rückenbereich des Pferdes zwischen vier und sieben Millimeter dick ist, ist sie im Bereich des Mähnenkamms etwa 5,5 Millimeter dick. Im Vergleich: Die Haut eines Hundes ist je nach Körperregion 0,5 bis fünf Millimeter dick, die des Menschen circa 1,5 bis vier Millimeter. Die Hautdicke des Pferdes beträgt an Brust und Bauch etwa 2,5 bis 3,5 Millimeter, am Kopf und Hals zwischen 2,5 und 4,5 Millimeter. Je nach Rasse und Alter des Pferdes gibt es Unterschiede. Vollblüter haben eine deutlich dünnere Haut als die schweren Warmblüter.

Drei-Schichten-System

Die Pferdehaut ist in drei Schichten unterteilt: Epidermis (Oberhaut), Dermis (Lederhaut) und Subcutis (Unterhaut). Die verhornte Zellschicht der oberen Hautschicht, Epidermis, hat, wie auch die Haare, eine antibakterielle und antimykotische Wirkung gegen Pilze. Sie verfügt also über eine ausgeprägte Immunabwehr. Die Langerhanszellen warnen das Abwehrsystem vor Viren, Pilzen, Bakterien und anderen Erregern. Dazu nehmen sie Antigene auf und leiten diese weiter an das Immunsystem des Pferdes. Die in der Lederhaut vorhandenen T-Zellen werden dadurch alarmiert und gehen gegen den Erreger vor. Um den ph-Wert, der bei einem gesunden Pferd leicht sauer ist und zwischen 4,8 und 6,8 liegt, nicht zu stören, sollte beispielsweise immer ein neutrales Shampoo zum Waschen verwendet werden.

In der Dermis, die aus Bindegewebe besteht, sind Schweiß- und Talgdrüsen, Blut- und Lymphgefäße, Nerven sowie Haarfollikel angesiedelt. Bei großer Anstrengung kann die Körpertemperatur des Pferdes, die normalerweise im Bereich zwischen 37,2 und 38,3 Grad liegt, durchaus auf 41 Grad ansteigen. Durch die hohe Anzahl der Schweißdrüsen des Pferdes kann das schwitzende Pferd aber automatisch durch die entstehende Verdunstungskälte heruntergekühlt werden. Die Unterhaut, Subcutis, ist die dickste der drei Hautschichten und besteht aus lebenswichtigen Fettzellen. Auch Nervenbahnen und Blutgefäße finden sich in dieser Hautschicht. Besonders hervorzuheben ist auch die Art der Muskulatur der Subcutis, denn sie leistet einen entscheidenden Beitrag zur Fliegenabwehr. Durch diese Hautschicht kann die Haut des Pferdes an bestimmten Stellen zucken, wie beispielsweise bei der Ungezieferabwehr.

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Während für viele Menschen die Sommerzeit die schönste Zeit des Jahres ist, bringt sie auch Schattenseiten zum Vorschein. Denn wie auch bei uns Menschen kann die Sonne für Pferde gefährlich werden. Mit Hitzeschlag oder Sonnenbrand ist nicht zu spaßen! Denn auch Pferde können dies erleiden. Aber wieso? Sonnenlicht besteht unter anderem aus kurzwelliger UV-Strahlung. Diese kann bei intensiver Sonneneinstrahlung die oberen Hautzellen schädigen und eine akute Entzündungsreaktion auslösen. Aber auch die tieferen Hautschichten können in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch die Weitung der Blutgefäße, die sich in diesen Hautschichten befinden, entsteht das typische Rot des Sonnenbrandes. Im Sommer und um die Mittagszeit ist die Sonneneinstrahlung intensiver als im Winter oder als am Vormittag. Ist das Tier also der Sonne zu lange ohne einen Schutz ausgesetzt, kann es einen Sonnenbrand bekommen.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in der neuen Mein Pferd- Ausgabe.

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