Text: Aline Müller Foto: www.Slawik.com
Kraft und eine gesunde Bemuskelung sind wichtig, damit das Pferd in der Lage ist, das Reitergewicht ohne Schäden langfristig zu tragen. Mit Hilfe des passenden Trainings und den richtigen Übungen bildet sich auch die gewünschte Muskulatur. Diese Übungen können dabei helfen
Durch Sehnen sind Muskeln bei Mensch und Pferd mit den Knochen verbunden und können diese bewegen. Bei jeder Bewegung müssen Muskeln wiederum als Team zusammenarbeiten, um fließende Bewegungsabläufe zu ermöglichen. So verstehen Sie die (Zusammen-)Arbeit von Muskeln besser:
Muskelgruppen: Muskeln werden in verschiedene Muskelgruppen eingeteilt, wobei jede Gruppe für eine bestimmte Funktion zuständig ist. Wie ein System aus ineinandergreifenden Zahnrädern arbeiten alle Muskelgruppen zusammen. Daher kann sich beispielsweise auch ein muskuläres Problem der Hinterhand auf den gesamten Körper des Pferdes auswirken und sich in Anlehnungsfehlern bemerkbar machen. Das Zusammenspiel der Muskelgruppen sorgt für einen reibungslosen Bewegungsablauf.
Muskelpaare: Muskeln können sich zusammenziehen, am Knochen ziehen und diesen bewegen. Da Muskeln allerdings umgekehrt nicht drücken können, arbeiten sie normalerweise paarweise. Einer zieht sich zusammen, verkürzt sich also, der andere ist entspannt beziehungsweise verlängert. Einer bewegt das Körperteil, der Gegenspieler des Paares bringt es wieder in die ursprüngliche Position. Sonst würde der Knochen ja in einer Position verharren.
Agonist: Der Muskel, der sich bei einem Muskelpaar zusammenzieht, wird als Agonist bezeichnet. In der Regel sind diese Muskeln an der Bewegung selbst beteiligt und werden manchmal auch als Antriebsmuskeln bezeichnet. Wenn Sie zum Beispiel Ihren Arm anwinkeln möchten, ist der Bizeps als Agonist aktiv. Er zieht sich zusammen, und der Arm wird gebeugt.
Antagonist: Der Muskel, der sich entspannt oder verlängert, wird Antagonist genannt. Er ist der Gegenspieler des Agonisten. Er zieht sich in der Regel zusammen, um die Gliedmaße in ihre ursprüngliche Ruheposition zurückzubringen. Wenn Sie Ihren Arm nicht mehr beugen, sondern wieder strecken möchten, ist dafür der Trizeps zuständig.
Beugemuskel: Auch Musculus flexor genannt. Er dient dazu, ein Glied anzuwinkeln. Stellen Sie sich vor, sie knicken Ihre Finger. Dafür sorgen die Fingerbeuger, zu denen alle Skelettmuskeln zählen, die für die Beugung, also Flexion, der Finger verantwortlich sind. Dabei liegen bestimmte Fingerbeuger im Unterarm, andere in der Hand selbst. Gegenspieler des Beugemuskels ist der entsprechende Streckmuskel.
Weitere Informationen zu den einzelnen Muskeln finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.21