Pferde haben im Gegensatz zum Menschen eine anders zusammengesetzte Darmflora. Schließlich müssen sie schwerverdauliche zellulosereiche Nährstoffe aufschließen und verwerten können. Ist die Darmflora, bestehend aus Mikroorganismen und Bakterien, im Gleichgewicht, funktioniert alles einwandfrei. Allerdings wirken sich diverse Faktoren negativ auf dieses Gleichgewicht aus. Dazu gehören unter anderem:

  • Stress
  • hastiges Fressen/Schlingen
  • Fütterungsfehler
  • Infektionen
  • allergische Reaktionen
  • Medikamente wie Antbiotika
  • organische Ursachen

 

 

Diese Symptome können auf eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes hinweisen:

  • Leichtere Fälle: Blähungen, Durchfall, Kotwasser, übelriechender Kot, Festhalten im Rücken, Gurtzwang oder Abwehrreaktionen beim Sattelns sowie Muskelverspannungen.
  • Schwerere Fälle: Koliksymptome wie Unruhe, Zum-Bauch-Schauen, Schwarren, Schwitzen, Wälzen, Flehmen sowie ein sichtbar aufgegaster Bauch.
  • Chronische Magen-Darm-Erkrankungen: Hinweise auf ein chronisches Problem geben unter anderem Hautprobleme, ein mattes Fell, ein verzögerter Fellwechsel, rissige und spröde Hufe oder Hufrehe.

 

 

 

Immunsystem, Mikrobiom und Infekt-Risiko

Der Darm als Immunorgan spielt auch bei der Entstehung von Allergien und immunologischen Erkrankungen eine Rolle. Daher sollten bereits erste Anzeichen von Verdauungsproblemen ernst genommen und Ursachenforschung betrieben werden.

In unmittelbarer Nähe des Darms befinden sich rund 80 Prozent der Immunzellen des Pferdes. Das Immunsystem verhindert zum einen aktiv das Eindringen von krank machenden Keimen über den Darm in den Körper. Zum anderen findet zusätzlich eine Art Austausch zwischen dem Mikrobiom und dem Immunsystem statt. Die Darmflora übernimmt also wichtige Aufgaben in Bezug auf die Immunabwehr, und Störungen des Mikrobioms wirken sich häufig auf das Immunsystem aus. So können zum Beispiel Fehlgärungen zu Störungen führen und neben Sommerekzem oder anderen Allergien auch entzündliche Erkrankungen des Bewegungs­apparates oder das metabolische Syndrom auslösen. Erste Symptome sind oft Durchfall, Kotwasser oder Blähungen. Doch auch Koliken können die Folge eines Ungleichgewichts der Darmflora sein. Hält das Ungleichgewicht an, führt das zu einer schlechteren Futteraufnahme und schwächt die Immunabwehr. Dann sind Krankheitserreger eher in der Lage, durch die Darmschleimhaut einzudringen. Um das Darmmilieu wieder in Ordnung zu bringen, müssen Fütterungsfehler erkannt und zukünftig vermieden werden. Dabei können hochwertige Nährstoffe die Vermehrung der gesunden Bakterienkulturen im Darm unterstützen.

 

Foto: slawik.com

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