Prognose

Ob die Pferde wieder gesund werden, hängt von der Art des Verschlags ab

Beim Akuten Kreuzverschlag (SER) hängt die Prognose davon ab,wie schwer er ist und ob er rechtzeitig behandelt wurde. Im Extremfall endet er tödlich. Wird der Kreuzverschlag nicht oder zu spät behandelt, zerfallen immer mehr Muskelzellen. In der Folge verstopfen die Zerfallsprodukte die Niere, bis das Pferd an Nieren- versagen stirbt. Werden dagegen betroffene Pferde rechtzeitig und konsequent behandelt und nicht zu früh wieder voll belastet, sind die Heilungschancen gut, und die Pferde können wieder uneingeschränkt geritten werden.

Bei den chronischen Verlaufsformen RER und PSSM ist eine Heilung dagegen nicht möglich, da es sich hier um eine vererbbare Stoffwechselerkrankung handelt. Allerdings können die Pferde durch entsprechende Maßnahmen (siehe „Vorbeugung“) mit Einschränkungen geritten werden. Wegen der Vererbungsgefahr sollten die betroffenen Tiere aus der Zucht genommen werden.

Kreuzverschlag beim Pferd
Bei chronischen Formen ist die Fütterung entscheidend

Vorbeugung

Durch richtige Fütterung und ein ausgeklügeltes Bewegungsprogramm lässt sich ein Ausbruch vermeiden

Den Akuten Kreuzverschlag kann man weitestgehend verhindern, wenn man ein genau abgestimmtes Trainings- und Fütterungskonzept erstellt und sich auch daran hält. So sollten Pferde immer auf ihre aktuell zu erbringende Leistung gefüttert werden. Hierbei müssen sowohl der Weidegang als auch das Heu- und Kraftfutter berücksichtigt werden. Werden die Pferde nicht gearbeitet, bekommen sie nur den Erhaltungsbedarf, das heißt die Menge an Futter, die zum Erhalt des Organismus notwendig ist. Bei Leistung wird entsprechend mehr gefüttert. Futtermittelberater beziehungsweise Hersteller von Futtermitteln haben Programme, mit denen der exakte Bedarf bestimmt werden kann. Gleiches gilt aber auch für das Training: Jedes Pferd sollte regelmäßig – möglichst jeden Tag – bewegt werden. Belastungssteigerungen müssen wohl überlegt und dem Training angepasst ausfallen.

Im Idealfall erstellt man ein Trainingstagebuch, in das man Ziele und tatsächlich erbrachte Leistungen einträgt. Bei den chronischen Varianten kann das Risiko eines Krankheitsausbruchs durch entsprechende Vorsorge deutlich vermindert werden. Die Ursache für die Erkrankung bleibt jedoch unbeeinflusst, da es sich um eine genetische Veranlagung handelt. Wie beim Akuten Kreuzverschlag müssen Bewegung und Ernährung kontrolliert werden. Eine spezielle Diät zielt darauf ab, die Kohlenhydrate zu minimieren und möglichst durch Fett zu ersetzen. Dabei kann man auf spezielle Futtermittel und Speiseöl setzen. Ergänzungen von Vitamin E und Selen sind sinnvoll, müssen aber richtig dosiert werden. Deshalb ist bei den chronischen Varianten die Beratung durch den Tierarzt oder Futtermittelberater noch wichtiger als beim akuten Kreuzverschlag.

Bei RER- Patienten sollte man zudem alles unterlassen, was beim Tier Stress verursacht. Das Training sollte möglichst gleichmäßig erfolgen, ohne Ruhetag oder plötzliche Überanstrengung. Als Haltungsform ist der Offenstall ideal, denn in ihm können sich die Tiere moderat, aber permanent bewegen.

Kreuzverschlag was tun: Unsere Tipps!

  • Bei Akutem Kreuzverschlag sofort handeln! Das Pferddarf nicht mehr bewegt werden, jeder Schritt kann tödlich sein. Es sollte in den Schatten in einer gut belüfteten Umgebung gestellt werden. Während auf den Tierarzt gewartet wird, kann man es mit lauwarmem Wasser duschen. Bei SER ist die Prognose abhängig von der Behandlung. Vor allem muss ein Nierenversagen vermieden werden.
  • Beim chronischen Verlauf ist eine Karriere als Sportpferd durch das richtige Management noch möglich. Vermeiden Sie bei der Fütterung Stärke, Getreide und Zucker. Ersetzen Sie die Glukose durch Fett. Füttern Sie viel Raufutter. Vitamine, besonders Vitamin E, Mineralien (Selen) und Proteine müssen in der täglichen Ration in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Die Fütterung muss täglich an die Arbeitsmenge angepasst werden. Weil häufiges Schwitzen zu Elektrolytverlusten führt, muss der Mangel ständig ausgeglichen werden.
  • Kontrollieren Sie das Umfeld des Pferdes. Hierbei ist es das Ziel, Stress zu vermeiden. Das Pferd sollte Artgenossen, täglichen Freilauf und immer Raufutter haben.
  • Das Training muss konstant und dem Pferd angepasst sein. Es muss täglich bewegt werden. Zwischendurch muss ein Sprint gemacht werden, damit die Zellen sich an Hochleistung gewöhnen können. Um starkes Schwitzen zu vermeiden, tainiert man eher morgens oder abends. Die Aufwärm- und Erholungsphase sind sehr wichtig.

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