Mittlerweile wurde Stress – beispielsweise in Form von sozialen Stress innerhalb der Herdenmitglieder – als Ursache für Kotwasser identifiziert. Doch was kann man dagegen tun? Pferdewissenschaftlerin Constanze Röhm klärt auf 

Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Zusatzfuttermittel, die einen mehr oder minder großen Effekt erzielen. „Natürlich verschwindet das Kotwasser, wenn das Pferd Zusätze bekommt, die Quellbindemittel enthalten. Schließlich binden diese das Wasser. Allerdings maskieren die meisten Zusätze lediglich das Symptom des Kotwassers – also die braune Flüssigkeit –, beheben aber nicht die Ursache. Sobald sie abgesetzt werden, läuft das Kotwasser wieder“, so Constanze Röhm. „Aus diesem Grund gibt es nur eine wirkliche Lösung: Die Ursache muss gefunden und behoben werden.“ Dafür benötigt der Pferdebesitzer gegebenenfalls etwas Geduld und Durchhaltevermögen.

Kurzfristig kann bei Bedarf ein Produkt als Bindemittel gefüttert werden. Constanze Röhm empfiehlt dies allerdings nur in Ausnahmefällen: „Wenn das Pferd beispielsweise durch das Kotwasser unter offenen Wunden oder Mauke an den Hinterbeinen leidet, kann temporär etwas zugefüttert werden, damit die Haut sich regenerieren kann. Der Teufelskreis des Kotwassers kann nur durch Ursachenforschung und -behebung durchbrochen werden. Dabei hat die Optimierung des Haltungs- und Fütterungsmanagements oberste Priorität.

Kotwasser Pferd: Fehler, die Sie überprüfen sollten

Fütterung: Sowohl eine falsche Rationsbilanzierung – in Form von Unter- oder Überversorgung – als auch schlechte Futterqualität kann ursächlich für Kotwasser sein.

Stress: Dieser hat viele Gesichter und Ursa-chen, beginnend bei sozialem Stress durcheine unpassende Herdenstruktur über Transporte oder Prüfungen bis hin zu Über- oder Unterforderung im Training.

Parasiten: Regelmäßige Kontrolle auf Parasiten – sofern möglich – und gegebenenfalls Entwurmung sollte selbstverständlich sein.Ein hoher Parasitenbefall im Magen-Darm-Bereich sowie gewanderte Parasiten können starkes Kotwasser auslösen.

Zahnprobleme: Kann das Pferd das Futternicht mehr richtig kauen, kann es dieses auch nicht mehr richtig verwerten. Große Faserstücke nehmen außerdem weniger Wasser im Darm auf.

Bewegungsmangel: Ursprüngliche Rassenwie Tinker, Haflinger und Norweger könnensehr viel Wasser im Darm einlagern. Bleibtdieses aufgrund von Bewegungsmangel ungenutzt, wird es in Form von Kotwasser herausbefördert.

Weitere mögliche Ursachen: Vergiftung –sowohl in Form einer Mineralvergiftung als auch durch äußere Einflüsse wie Giftpflanzen –, Sand oder Fremdkörper im Darm, hormonell bedingte Probleme, Leberprobleme, Entzündungen im Magen-Darm-Bereich.

Text: Nicole Audrit     Foto: www.Slawik.com 

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