Muss ein Pferd mit Kolik wirklich geführt werden? Und darf es sich unter keinen Umständen wälzen? Ab wann sollte ich einen Tierarzt rufen, und was ist in der Zwischenzeit zu tun? Wir geben Ihnen Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Kolik

Kolik ist keine Krankheit

Die Bezeichnung Kolik stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutete so viel wie „am Darm leidend“. Im Lateinischen bezeichnet „colica“ die „krampfar­tig auftretenden Schmerzen im Leib und seinen Organen“. Unter dem Begriff Kolik werden beim Pferd sämtliche schmerzhafte Krank­heitszustände der Bauchhöhle bezeichnet. Dabei ist die Kolik weniger eine Krankheit als viel­ mehr ein Sammelbegriff für Sym­ptome, die auf Abdominalschmer­zen (Bauchschmerzen) hinweisen. Erste Veröffentlichungen zur Kolik lassen sich bis in das 1. Jahrhun­dert n. Chr. auf den römischen Schriftsteller Lucius Iunius Mode­ratus Columella zurückverfolgen. Die Kolik hatte schon seit altersher in der Pferdemedizin eine beson­dere Bedeutung, wahrscheinlich, weil das Pferd die Spezies unter den Haussäugetieren ist, die am häufigsten unter Kolik leidet.

Wie kann ich eine Kolik verhindern?

Pferde sind anfällig für Koliken. Leider sind die Haltungsbedin­gungen in einigen Ställen nicht optimal. Zudem erhalten immer noch viele Pferde zu proteinreiches, energiereiches und denaturiertes Kraftfutter in großer Menge und Raufutter in minderwertiger Qua­lität. Auch eine abrupte Futterum­stellung ist streng zu vermeiden, denn solche Umstände können zu einer (chronischen) Schädigung des Magen­-Darm­-Traktes führen. Sorgen Sie stattdessen dafür, dass die tägliche Futterration des Pferdes auf mehrere Mahlzeiten aufgeteilt wird, um eine Überla­dung des Magens zu verhindern, und stellen Sie dem Tier aus­reichend Raufutter und frisches Wasser in guter Qualität zur Verfü­gung. Beachten Sie, dass bestimmte Futtermittel wie beispielsweise Rübenschnitzel ausreichend ein­ geweicht werden müssen.

Zur allgemeinen Gesundheitsvor­sorge gehört neben der fachgerech­ten, regelmäßigen Entwurmung auch eine stete Kontrolle der Zähne. Vermeiden Sie Stress und abrupte Änderungen in der Haltung des Pferdes. Halten Sie die Weideflächen sauber und sammeln Sie wenn nötig Fallobst ein. Entfernen Sie Unkraut und giftige Pflanzen. Sorgen Sie für ausreichend Bewegung, und zwar regelmäßig. Und generell gilt: Rufen Sie den Tierarzt lieber einmal zu viel als zu wenig.

Text: Aline Müller       Foto: www.Slawik.com

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