Interview: Julia Schay-Beneke    Foto: www.slawik.com

Viele Eltern von kleinen Kindern nehmen Impfungen nicht mehr ernst oder lehnen sie gar aufgrund möglicher Impfschäden ab. Dieser Trend ist in der Pferdeszene ebenfalls zu beobachten – mit fatalen Folgen. Denn für den Schutz vor bestimmten Viren und Bakterien sind Impfungen das effektivste Mittel, erklärt ­­Dr. Henrike Lagershausen, Leiterin der Abteilung Veterinärmedizin der FN, im Interview mit Mein Pferd

Mein Pferd: Ganz allgemein: Was passiert beim Impfen?

Dr. Henrike Lagershausen: Die Immunabwehr besteht aus einem unspezifischen Teil – das sind nicht gegen spezifische Erreger gerich­tete Abwehrmechanismen des Körpers – und einem spezifischen Teil. Diesen machen wir uns bei der Impfung zunutze: Durch eine Impfung wird ein sogenanntes immunologisches Gedächtnis ausgebildet. Der Körper kommt dabei mit Teilen eines Erregers in Berührung. Das spezifische Immunsystem wird nun dadurch angeregt, speziell gegen diesen Erreger gerichtete Antikörper zu produzieren, die im Falle eines „Angriffs“ durch den Erreger ihre Wirksamkeit entfalten und damit verhindern können, dass das Tier erkrankt.

Warum sind Impfungen für die Gesundheit von Pferd und Mensch so wichtig?

Impfen ist eine der ältesten und zugleich erfolgreichsten medizinischen prophylaktischen Maßnahmen, um Infektionen und Erkrankungen zu verhindern. Gleichzeitig wird damit die Ausbreitung von viralen und bakteriellen Infek­tionen kontrolliert bzw. unterbunden. Impfen ist also ganz wichtig, um die Gesundheit von Pferd – und Mensch – zu erhalten!

Welche Impfungen braucht ein Pferd?

Die für das Pferd zuständige Gruppe der Ständigen Impfkommission Veterinär (STIKO) gibt regelmäßig aktualisierte Impfempfehlungen für die Impfung von Pferden heraus. Dort wird zwischen Core- und Non-Core-Komponenten unterschieden. Zu den Core-Impfungen gehören die Impfungen gegen Tetanus, Influenza und Herpes. Auch die Impfschemata und Intervalle sind dort angegeben (s. Kasten). Ein wirksamer Impfschutz beginnt immer mit der Grundimmunisierung, die in der Regel aus drei Impfungen besteht. Das Intervall für die Wiederholungsimpfung gegen Influenza steht immer wieder in der Diskussion. Das von der ­STIKO empfohlene und von der FN für Turnierpferde geforderte Intervall von sechs Monaten weicht von den Angaben der Hersteller ab. Im März 2017 hat die STIKO am Friedrich-Loeffler-Institut eine aktuelle Stellungnahme zur Immunisierung von Pferden gegen Equine Influenza herausgegeben. Hier erklärt sie anhand vorliegender Daten explizit, warum ein sechsmonatiges Impfintervall absolut sinnvoll ist und die Gefahr einer Weiterverbreitung bei späterer Impfung deutlich ansteigt.

…das gesamte Interview sowie weitere Informationen zu Impfintervallen und innovativen Impfungen lesen Sie in der aktuellen Mein Pferd.

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