Ist das Hufhorn gesund? Was kannman bei weichen Hufen machen? Wir beantworten drei Fragen rund um das Thema Hufgesundheit 

1. Woran erkenne ich einen gesunden Huf?

Hufschmied Michel Beermann betrachtet dabei vor allem drei Stellen. Erstens den Kronsaum: „Wenn das Saumband nicht gesund ist, sieht es aufgequollen aus und ist schuppig. Die Haare rund um den Kronsaum glänzen nicht so wie üb- lich und stehen ab. Beim Anfassen sollte das Saumband geschmeidig sein, es sollte sich nicht krustig anfühlen.“ Dann sieht er sich das Horn genauer an: „Gesundes Hufhorn hat eine klare Struktur. Man sieht hier keine dunklen Stellen. Diese stehen für Fäulnisprozesse und einen ungesunden Huf.“ Und zuletzt folgt der Blick auf die Hufsohle: „Wenn man die Unterseite des Hufs betrachtet, sollte dort alles sauber und homogen aussehen. Hier sollte nichts lose rumhängen oder abstehen, Sand und Dreck könnten sich sonst schneller absetzen.“

2. Wie sieht ein gut bearbeiteter Huf aus?

Es gibt Schemata, nach denen man beurteilen kann, wie ein gut bearbeiteter Huf auszusehen hat. So die Theorie. Michel Beermann aber weiß, dass es in der Praxis durchaus auch anders aussehen kann. „Wichtig ist es, das Vorher und Nachher zu betrachten. Nach der Bearbeitung sollte sich der Huf in einem besseren Zustand befinden und optisch sauber aussehen. Faules Horn wurde weggeschnitten. Dabei würde ich mich nicht unbedingt an Winkel und Zahlen aufhängen. Jedes Pferd ist anders. Die Kunst ist es, den natürlichen Winkel eines Pferdes und seines Hufes zu erkennen, das so zu akzeptieren und den Huf dementsprechend bestmöglich zu bearbeiten. Nicht jedes Pferd kann nach Lehrbuch berundet werden.“

3. Wie geht man mit trockenen undwie mit zu weichen Hufen um?

Was für viele Pferdebesitzer überra- schend scheint: Trockene Hufe sind nicht gleich brüchige Hufe, erklärt Hufschmied Michel Beermann. „Sie brechen nur dann aus, wenn ihre innere Struktur bereits geschädigt ist. Fäulnisprozesse sind dann aktiv, der Huf stinkt. Die Form der Hufkapsel ist nicht homogen und verformt.“ Problematischer ist es vielmehr, wenn der Huf zu weich ist: Die Architektur des Hufes ist darauf ausgelegt, mehrere hundert Kilo in Bewegung zu tragen. Ist der Huf zu weich, fehlt jegliche Stabilität. „Ein weicher Huf muss die Möglichkeit haben, am Tag auch mal trocken zu stehen. So bleibt er längerfristig gesünder“, weiß Beer- mann. Wenn der Huf immer nur auf feuchtem Untergrund steht, dann ist das schädlich. „Ein Huffestiger kann dem weichen Huf helfen. Huffestiger machen den Huf stabil, müssen aber fachgerecht angewendet werden. Wenn sie nicht genügend Zeit zum Einziehen haben, kommen sie in der Box mit der Einstreu oder dem Raufutter des Pferdes in Verbindung. Das sollte man vermeiden.“

Text: Redaktion     Foto: www.Slawik.com

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