Bevor die Diagnose HPU gestellt wird, haben das Pferd und sein Besitzer oft schon eine Tierarzt­Odyssee hinter sich. Doch was verbirgt sich hinter dieser Krankheit wirklich?

HPU­ Therapie

Für eine HPU-Therapie sollten Sie mindestens vier bis sechs Monate einplanen.In diesem Zeitraum können über Jahre eingelagerte HPL-Komplexe zur Ausscheidung gebracht werden, beziehungsweise es erfolgt sozusagen eine Art Blutwäsche. Mindestens 120 Tage – das ist die Lebenszeit von roten Blutkörperchen (Erythro-zyten) – dauert eine HPU-Therapie. Doch nicht alle Blutzellen im Körper sind gleichalt. Mithilfe der B-Vitamine (Vitamin B6, B12 und Folsäure) wird immer nur ein Teil der roten Blutkörperchen erneuert. „Deswegen die vier bis sechs Monate HPU-Therapie“, erklärt Dr. Tina Maria Ritter. „Ist die Stoffwechselstörung HPU mit verantwortlich für eine bestimmte Krankheit oder bestimmte Symptome, so beobachten Sie in diesem Zeitraum eine Besserung bei Ihrem Pferd. Eben weil Sie ursächlich arbeiten“, sagt die Biologin. In der Regel profitieren die betroffenen Pferde von einer dauerhaften Supplementation der Nähr- und Vitalstoffe. Es kommt immer auch auf die bisherige Geschichte des Pferdes an: Wir krank war es vor der Therapie? Wie alt ist es? Wie viel Stress hat es erlebt? „Außer der zeitlichen Dauer ist auch die richtige Dosierung entscheidend für den Therapieerfolg sowie das Pausieren von kupferhaltigen Futtermitteln“, so unsere Expertin.

HPU­ Test: Wo kann ich mein Pferd auf HPU testen lassen?

„In Deutschland wird für Pferde bislang ausschließlich der KPU-Test angeboten“, erklärt Dr. Tina Maria Ritter. „Für Menschen gibt es mittlerweile auch ein oder zwei deutsche Labore, die einen HPU-Test anbieten, der aber nicht wirklich einer ist.“ Dies liege ander Aufreinigung der Urinprobe. „Der Grund ist recht simpel: Bislang hat nur das Labor KEAC in Holland (www.keac.nl, Anm. d. Red.) nicht die Kosten gescheut, die Ursubstanz in so einer Menge aufzureinigen, dass HPL auch tatsächlich aus einer Urinprobe gefischt werden kann“, berichtet Dr. Tina Maria Ritter. Der Test ist sehr spezifisch und aufwendig. Im Humanbereich arbeiten und forschen aber auch deutsche Labore weiter daran. Im Pferdebereich ist das hingegen alles noch Neuland.

Text: Aline Müller     Foto: imago images/ Westend

#doitride-Newsletter   Sei dabei und unterstütze die #doitride-Kampagne! Mit unserem Newsletter verpasst Du keine Neuigkeiten rund um #doitride. Jetzt aktivieren!