Text: MSD Tiergesundheit Foto: imago sportfotodienst
Bei einem Parasitologenkongress in Wien haben im Dezember 23 führende Wissenschaftler sowie Veterinärmediziner und Humanmediziner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz über den Schutz von Mensch und Tier vor der steigenden Bedrohung durch Zecken beraten. Die Fachtagung wurde von MSD Tiergesundheit, einem führenden Pharmaunternehmen in der Veterinärmedizin veranstaltet.
Prognose bestätigt – 2018 war ein Rekordzeckenjahr
2018 wird ein Rekordzeckenjahr – dies hat Dr. Gerhard Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München bereits im Frühjahr auf Grundlage seiner längjährigen Erhebungen vorausgesagt. Diese Prognose hat sich nun bestätigt: Hat es in den vergangenen neun Jahren durchschnittlich 260 Zecken auf einem Kontrollareal von 100 qm gegeben, waren es dieses Jahr deutlich mehr als 400. Dr. Gerhard Dobler auf dem MSD Parasitologenkongress: „Besorgniserregend ist nicht nur, dass wir dieses Jahr in Deutschland eine Rekordzahl von FSME Fällen haben und die Anzahl der Zecken kontinuierlich steigt. Wir beobachten auch die Ausbreitung neuer Zeckenarten, wie der Auwaldzecke, die etwa 50 Kilometer pro Jahr Richtung Westen wandert und bereits Hannover erreicht hat. Gleichzeitig übertragen Zecken gefährliche Infektionen, darunter das Krim Kongo Virus, Heartland Virus, Neoehrlichia oder Anaplasma“.
Es gibt mehr und neue Zecken, die in milden Jahren früher aktiv werden und länger aktiv bleiben und immer gefährlichere Krankheiten übertragen. Angesichts dessen ist ein wirksamer Zeckenschutz bei Mensch und Tier notwendig, so die Wissenschaftler. Obwohl 2018 so viele Zecken wie nie zuvor gezählt wurden und die Zahl der FSME-Fälle auf einem Rekordhoch ist, ist das Bewusstsein über diese Bedrohung in der Bevölkerung nicht genug ausgeprägt. Im heißen Sommer 2018 haben viele Haustierbesitzer wenige Zecken wahrgenommen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht da waren oder nicht aktiv waren – sie ziehen sich bei Hitze und Trockenheit nur vorübergehend in den Wald zurück. Dr. Daniel Sicher, Geschäftsführer bei MSD Tiergesundheit: „2018 war ein trügerisches Jahr: Hunde- und Katzenbesitzer haben weniger Zecken auf Ihren Tieren gesehen, obwohl sie da waren. Das liegt auch daran, dass ungewöhnlich viele Nymphen, also Zecken in einem jungen Stadium, unterwegs waren. Für den Laien sind diese noch verhältnismäßig kleinen Zecken aber schwer oder kaum zu sehen. Trotzdem sind sie nicht weniger gefährlich für Hunde, Katzen oder ihre Besitzer, als die adulten, also die ausgewachsenen Zecken.“
Einigkeit bestand auf der MSD Parasitologentagung hinsichtlich der Gründe für den steigenden Zeckendruck: Klimawandel, internationaler Verkehr, internationaler Tierhandel und Änderungen in der Landschaft und Landwirtschaft begünstigen Ausbreitung und Wanderung.
Das European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP), die Vereinigung der Veterinärparasitologen, rät Tierhaltern, Hunde und Katzen regelmäßig auf Zeckenbefall zu untersuchen. Da manche Zecken fast ganzjährig aktiv sind, sind vorbeugende Maßnahmen bei Haustieren mit entsprechendem Risiko empfehlenswert (http://www.esccap.de/uploads/media/Web-Flyer-Ekto_2_2018.pdf).
Mehr Informationen erhalten Sie auf: www.msd-tiergesundheit.de.