Text: Sophia Arnold       Foto: www.Slawik.com

Nasenausfluss kann beim Pferd verschiedene Ursachen haben und ist nicht unbedingt ein Grund zur Sorge. Vor allem kleine Mengen an wässriger Flüssigkeit sind häufig unproblematisch. Ändern sich Farbe oder Konsistenz der Flüssigkeit, kann das jedoch ein Anzeichen für eine Atemwegsinfektion oder eben eine dentogene Sinusitis sein. Mein Pferd erklärt, was das ist und wie es diagnostiziert und behandelt wird

Was ist eine Dentogene Sinusitis?

Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine Entzündung der Nasennebenhöhlen. Ausgelöst wird sie in diesem Fall durch entzündete Zahnwurzeln der Backenzähne. Bakterien und andere Keime nisten sich gerne im Bereich zwischen Zahnfach und Nasennebenhöhle ein und werden dort zersetzt. So gelangen Sie direkt in die Nasennebenhöhle und lassen dort eine Entzündung entstehen.

Welche Symptome zeigen Pferde?

Die dentogene Sinusitis entsteht über einen langen Zeitraum und zeigt erst dann Symptome, wenn sie voll ausgebrochen ist. In diesem Fall leidet das betroffene Pferd unter eitrigem Nasenausfluss, der auf eine Nüster begrenzt ist. Während der Ausfluss zu Beginn der Krankheit noch schleimig bis leicht eiternd ist, verändert er sich mit Dauer der Erkrankung. Im schlimmsten Fall, also wenn keine Behandlung erfolgt, wird der Ausfluss mit der Zeit immer dickflüssiger und beginnt, unangenehm zu riechen. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Entzündung chronisch geworden ist.

Der Allgemeinzustand bleibt meist unberührt, das Pferd zeigt nur in seltenen Fällen Schmerzanzeichen. Selten kann es zu Kopfschütteln oder Veränderungen im Wesen kommen, zum Teil schwellen auch Lymphknoten im Gesicht an.

Wie wird sie behandelt?

Die dentogene Sinusitis kann nur durch eine gründliche Untersuchung entdeckt werden. Dies kann entweder durch den Zahnarzt passieren, der jeden einzelnen Zahn gründlich auf Defekte untersucht und so den Entzündungskern ausmacht, oder über bildgebende Verfahren. Nur so kann herausgefunden werden, ob es sich tatsächlich um eine dentogene Sinusitis handelt oder um eine Erkrankung der Atemwege, die sich häufig auch über Nasenausfluss bemerkbar macht, da sich im Bild Veränderungen an der betroffenen Zahnwurzel und auch Flüssigkeiten zeigen. Ist der betroffene Zahn ausgemacht, muss er zwingend entfernt werden. Anschließend müssen zudem die entzündeten Nebenhöhlen saniert werden, damit die Entzündung den Körper vollständig verlässt. Da der Zugang zu den Nasennebenhöhlen beim Pferd sehr klein ist, kann er nur dann endoskopisch gespült werden, wenn er, zum Beispiel aufgrund einer langfristigen Entzündung, vergrößert ist. Sollte eine endoskopische Spülung nicht möglich sein, werden von außen kleine Schläuche in die Nebenhöhlen eingefügt und diese so gespült. Diese Operation ist sehr risikoarm, da außerhalb des Operationsfeldes selten weitere Strukturen verletzt werden, zudem wird die Operation im Stehen durchgeführt.

Je nachdem, wie stark die Entzündung fortgeschritten ist, muss die Spülung mehrfach durchgeführt werden, um die Nasennebenhöhlen wieder komplett zu sanieren. Sowohl direkt nach der Behandlung als auch zwischen den Spülgängen sollte das Pferd vom Boden gefüttert werden, damit die Flüssigkeit weiter ungehindert ablaufen kann.

Viele Kliniken nehmen Proben des ausgespülten Eiters, um herauszufinden, ob es sich um eine Mischinfektion handelt, was bei einer dentogenen Sinusitis häufig vorkommt. Sollten sich mehrere Erreger zeigen, muss auch die zweite Variante ausgemacht und behandelt werden.

Wie kann ich dentogener Sinusitis vorbeugen?

Um einer Entzündung der Nasennebenhöhlen vorzubeugen, ist es ratsam, das Pferd einmal jährlich von einem Zahnarzt gründlich untersuchen zu lassen. Dieser kann Fehlstellungen der Zähne frühzeitig erkennen und behandeln. Auch andere Verletzungen im Maul kann der Zahnarzt erkennen und behandeln, sodass es nicht zum Einnisten von Bakterien kommt, die dann eine Entzündung auslösen. Sollte Ihr Pferd dickflüssigen oder eitrigen Ausfluss haben, kann ein Röntgenbild Aufschluss über die Ursache geben.

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