Sarkoide treten immer häufiger auf und sind nicht einfach zu behandeln. Neben vielen anderen angewandten Methoden scheint die Kältetherapie ein gutes Mittel zu sein. Je nach klinischem Befund, der Lage und der Art des Tumors unterscheiden sich die Behandlungsmethoden.

In jedem Stall sind etwa ein Drittel der Pferde davon betroffen, die Krankheit wird in der unauffälligen Variante aber kaum wahrgenommen. Zwar gelten Sarkoide nicht direkt als tödlich, doch sie können Pferde stark einschränken und im schlimmsten Fall sogar derart beeinträchtigen, dass sie eingeschläfert werden müssen. Daher sollte ein Sarkoid so früh wie möglich behandelt werden. Beim ersten Behandlungsversuch raten Tierärzte zu Aciclovir-Salbe, einem Virostatikum, das die für Sarkoide verantwortlichen Papillomaviren unschädlich machen soll. Auch eine Thuja-Tinktur kann zum Einstieg angewendet werden; beim Menschen wird sie erfolgreich gegen Warzen eingesetzt. Für Pferde empfohlen wird auch das Bienenprodukt Propolis, das eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung hat. Den gegenteiligen Effekt, aber mit gleichem Ziel hat die Salbe Aldara. Sie wird beim Menschen zur Warzenbehandlung eingesetzt und bewirkt eine Entzündungsreaktion. Man behandelt das Sarkoid mit der Salbe, wartet ab, bis sich der Tumor entzündet hat, und hört dann mit der Behandlung auf. Die Hoffnung ist, dass der Tumor durch die Entzündung abstirbt und abfällt. Helfen Salben und Co. nicht weiter, entfernen einige Tierärzte das Sarkoid chirurgisch. Durch den Schnitt werden bei zehn bis 15 Prozent allerdings die Zellen mit diesen Viren angeregt, sich extrem zu vermehren. Dies passiert beim vereisen (Kryotherapie) nicht. 
In einer Art Thermosflasche wird der Flüssigstickstoff transportiert. Mit einer speziellen Kanüle sprüht bei der Anwendung der Tierarzt den flüssigen Stickstoff gezielt auf das Sarkoid. So kühlt der Tumor auf minus 30 Grad herunter, bis er vollkommen eingefroren ist. Anschließend erfolgt das gleiche Prozedere ein zweites Mal. Durch das Vereisen werden Zellen zerstört und die Blutgefäße beschädigt. Der Tumor wird nicht mehr durchblutet, er stirbt ab. Je nach Tumorgröße ist die Behandlung nach ca. 30 bis 45 Minuten abgeschlossen. War die Therapie erfolgreich, fällt das Sarkoid 14 Tage nach dem Tierarztbesuch ab. Teilweise sind aber auch mehrere Sitzungen notwendig.

Text: Gabi Metz und Lara Wassermann    Foto: www.Slawik.com

 

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