Ein hyperaktives oder aggressives Pferd, kann genau wie eines, das Verhaltensauffälligkeiten wie Weben oder Koppen zeigt, mit Magenproblemen zu kämpfen haben. Australische Wissenschaftler der Universität von Adelaide haben elf Forschungsartikel durchgearbeitet, die sich mit dem Darmmikrobiom (umgangssprachlich Darmflora) und dem Verhalten von Pferden beschäftigten.
Dabei fiel auf, dass schlechte Fütterung der wichtigste Faktor bei der Entwicklung von Verhaltensproblemen wie Nervosität, Aggres sion oder auch Stereotypien (Koppen, Weben) ist. Als „schlechte Fütterung“ bezeichnen die Forscher dabei vor allem große, stärkereiche Rationen zu bestimmten Fütterungs zeiten. Große Mengen Stärke können Probleme bereiten, wenn sie nicht vollständig im Dünndarm verarbeitet werden. Im Dickdarm übernehmen Bakterien die Zersetzung von Zellulose, sie können mit Stärke aber nur wenig anfangen: Es kommt zu Fehlgärungen, und das Darmmikrobiom gerät aus dem Gleichgewicht.
Wenn das Pferd Magenschmerzen hat, zeigt es dies auf verschiedenste Weise. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Kolik
- Maulgeruch und Aufstoßen
- Zähneknirschen
- Leerkauen
- kein Appetit
- Pferd magert ab
- struppiges Fell
- schlechter Allgemeinzustand
- Verhaltensänderung (aggressiv, depressiv, Verhaltensstörungen wie Koppen)
- Leistung nimmt ab
- Gähnen und Flehmen
- Sensibel beim Gurten
- Strecken der Vorderbeine nach vorne Manchmal bleibt ein Magengeschwür auch unentdeckt, da manche Pferde keine Symptome zeigen
To do:
Neben Medikamenten vom Tierarzt kann man vorbeugend und zur Nachbe handlung Zusatzfuttermittel geben, die den Magen vor Übersäuerung schützen und die Magenschleimhaut stabilisie ren. „Zum Beispiel bildet ein Mash aus 100 Gramm Leinsamen und 100 Gramm Haferflocken eine schützende Schleim schicht“, sagt Löckener. „Wenn das Pferd schon an Substanz verloren hat, kann man auch 70 Gramm Weizenkleie und 100 Gramm vorher eingeweichte Rübenschnitzel zugeben.“
Text: Redaktion Foto: Imago Images/ Frank Sorge