Steile Schulter? Langer Rücken? Tiefer Halsansatz?
Im ewigen Matsch-Blues
Matsch, Modder und nochmals Matsch. Das ist es, was mir zur aktuellen Situation auf den Paddocks und Weiden einfällt – ganz zu schweigen vom Gelände. Seit fast 70 Jahren gab es schon nicht mehr so wenig Sonne in den Monaten Dezember und Januar. Davon kann auch mein Schmied ein Liedchen singen. Vor ein paar Tagen war meine Stute wieder fällig: Hufe raspeln, ausschneiden und vorne zwei neue Eisen. „Mensch, da hat sogar deine Stute, die so gute Hufe hat, mal ein wenig Strahlfäule“, sagte er zu meinem Entsetzen. Doch bevor ich etwas erwidern konnte, fuhr er direkt fort: „Ich komme gar nicht mehr hinterher: Alle Pferde haben momentan die gleichen Hufprobleme, selbst die mit dem besten Fundament. Es ist einfach zu nass draußen! Die Hufe werden gar nicht mehr trocken. Dementsprechend muss ich alle mit einem speziellen Mittel versorgen.“ Nachdem er weg war, überlegte ich, was ich jetzt für eine Konsequenz daraus ziehen sollte. Das Pferd nur noch in der Box stehen lassen und ihm den täglichen Auslauf mit Kollegen an der frischen Luft verwehren? Das kam für mich nicht in Frage. Schließlich ist der Weide-/Paddockgang nicht nur mit Matsch verbunden, sondern bedeutet für die Pferde viel mehr: freie Bewegungsmöglichkeit ohne Beschränkungen durch den Menschen, das Tanken von Licht, der Kontakt zu Artgenossen und natürlich das Spüren von Wind, der um die Nüstern weht. Kurzentschlossen bürdete ich mir also eine weitere „Stallschicht“ auf, die mich nun eine geschlagene halbe Stunde damit beschäftigt, der Ponystute die Hufe komplett zu trocknen (zu empfehlen ist eine Kombination aus Watte, Mikrofaser-Trockentüchern und Wurzelbürste) und danach mit einer Flüssigkeit einzuschmieren. Aber laut Schmied soll dies trotz des nassen, matschigen Paddockbesuches helfen, dass ihre Hufe im Nu wieder perfekt sind.
Ich denke, dass Hallen- beziehungsweise Matsch- und Regenkoller (bei den reinen Geländereitern), Strahlfäule, die ein oder andere Grippe und ständig nasse Kleidung wirklich genug Gründe dafür sind, dass der Februar und der März sich von ihrer schönsten Seite zeigen sollten: Bitte zeigt uns so viel Sonne, wie in den letzten 70 Jahren nicht mehr! Ich drücke für uns alle fest die Daumen!
Herzliche Grüße
Lara Wassermann
Leitende Redakteurin Mein Pferd
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