Schräge Sache

Liebe auf den ersten Blick?

Sehen, Spüren, Lieben. Der Traum vieler Romantiker in Liebesdingen verwirklicht sich bei manchen Leuten auch bei der Pferdesuche. Möchte man sich ein neues Pferd kaufen, gestaltet sich das Unterfangen manchmal wie bei der Partnerwahl. Man lernt viele unterschiedliche Typen kennen: Aussehen, Größe und die jeweiligen Eigenschaften unterscheiden sich. Und manchmal wählt man dann tatsächlich einen Partner oder auch ein Pferd, welcher/welches total von den ursprünglichen Vorstellungen des neuen „Lebensgefährten“ abweicht. So hört man am Stall ständig Sätze wie: „Eigentlich wollte ich einen dunklen Wallach. Geworden ist es eine Fuchs-Stute.“ Der Grund für unsere Wahl sind laut Wissenschaftlern unter anderem Ähnlichkeiten zu uns selbst. Finden wir in den Pferden Charaktereigenschaften wieder, die wir selbst auch besitzen, so ziehen sie uns eher an als gegensätzliche Charaktere. Doch was passiert, wenn wir das eine Pferd gefunden haben, welches uns auf den ersten Blick tatsächlich wie unser Seelenpferd vorkam? Im neuen Zuhause angekommen, kommt es uns dann doch meist fremd vor. Alles ist neu – nicht nur für uns, denn auch der neue Vierbeiner muss sich zunächst an die neuen Gegebenheiten gewöhnen und natürlich auch an uns: Kann es uns trauen? Wie verhalten wir uns ihm gegenüber? Wie reiten wir es, und sind die Menschen gut zu ihm? All dies verunsichert unseren neuen Gefährten noch mehr als er uns als Besitzer. Geben Sie sich und Ihrem neuen Schützling Zeit zusammenzuwachsen.

Liebe auf den ersten Blick ist zwar eine romantische Vorstellung, aber in der Regel braucht Liebe Zeit und Geduld zu wachsen. Und eine auf Vertrauen aufgebaute Beziehung ist für die gemeinsame Zeit sicher nicht von Nachteil.

Viel Spaß mit Ihrer neuen Liebe

Lara Wassermann

Leitende Redakteurin Mein Pferd

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