Knigge fürs Pferd

Einfach Auftanken

Der Wecker klingelt noch schriller als gewöhnlich. Beim Umdrehen im Bett merkt man schon, wie verspannt der Nacken ist, und ein leichter Kopfschmerz macht sich bemerkbar. Und was hat man diese Nacht nur wieder für wirre Träume gehabt? Noch schlaftrunken wankt man ins Bad und merkt: Die Zahnpasta ist leer. Na super. Dann vielleicht erst mal einen starken Kaffee trinken. Beim Treppenabstieg Richtung Küche stößt man sich den dicken Zeh, was einen schon am frühen Morgen zum Fluchen bringt. Solche Tage kennt jeder – sie beginnen schon schlecht, und meistens zieht sich das genervte Gefühl durch den ganzen Tag.

Eine Möglichkeit, wie Sie einem solchen „miesen Tag“ entfliehen können, gibt es dann aber doch. Und diese findet sich ganz in Ihrer Nähe: Der Gang zum Stall ist ein echter Killer unserer Alltagsprobleme. Ankommen, die Stallluft einatmen, Geräusche wie das Rascheln im Stroh, zufriedenes Schnauben oder das Zuwiehern Ihres Pferdes, wenn es Sie erkannt hat, erwärmen das Herz. Die Schwalben fliegen tief über Ihnen, und der Sommer bringt eine warme Brise, die Ihnen durch die Haare weht. Was an Alltagsstress jetzt noch übrig ist, wird bei einer Runde durch den Wald zuverlässig eliminiert. Die Vögel zwitschern in den Baumkronen, und ein Reh kreuzt den Reitweg, während Sie noch die Natur in all ihren Facetten bestaunen. Dass der Aufenthalt im Wald gesund ist, bestätigt auch die Wissenschaft: Die Bäume haben eine entspannende Wirkung auf unsere Psyche; Stresshormone werden abgebaut, und Entspannung macht sich breit. Und außerdem ist auch der Waldboden gesund und stärkt das Immunsystem. Terpene, sekundäre Pflanzenstoffe, sowie ätherische Öle aus Nadeln oder Rinde wirken sich positiv auf die Abwehrkräfte aus. Zudem sinkt der Blutdruck, weshalb der Wald auch auf das Herz-Kreislauf-System eine wohltuende Wirkung hat.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Restsommer mit vielen Stunden zum Auftanken!

Lara Wassermann

Leitende Redakteurin Mein Pferd