Nicht nur in der Dressurarbeit – diese bildet immerhin die Grundlage zur Gymnastizierung des Pferdes – sondern auch die Basisarbeit für den Alltag kann hervorragend im Winter trainiert werden.

Hat Ihr Pferd Angst vor Plastikplanen, Flatterbändern oder herumstehenden Schubkarren, bleibt es stehen oder macht es Probleme beim Hufschmied? Nutzen Sie die kalten Monate und nehmen Sie diese Problemein Angriff. Das Gelassenheitstraining ist für die Tiere körperlich zwar nicht anstrengend, fördert aber ihren Geist und stärkt am Ende auch das Vertrauen in den Partner Mensch.

Vorbereitung Reiter

Vor dem Start mit dem Gelassenheitstraining sollten Sie sich bewusst machen, dass nicht Sie, sondern Ihr Pferd Probleme mit der blauen Plane hat. Sie können hier rational entscheiden, dass die Plane keine Gefahr ist. Sind Sie innerlich unruhig, überträgt sich dies auch auf Ihr Pferd – und dann geht das Gehampel los. Also heißt dies für Sie: tief durchatmen und Ruhe bewahren. Neben dem Lob durch die Stimme können Sie den Vierbeiner auch immer wieder den Hals klopfen oder – wenn Sie sich auf Höhe des beängstigenden Gegenstands befindest – mit einem Leckerli belohnen. Alles natürlich in Maßen.

Vorbereitungen Parcours

Beim Gelassenheitstraining sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Je ausgefallener und ungewöhnlicher, desto besser. So sind die Chancen, dass das Tier in brenzlichen Situationen ruhig bleibt, deutlich höher. Viele Hindernisse gibt es fertig zu kaufen, allerdings lassen sie sich meist auch recht einfach selbst herstellen. So können Planen in allen erdenklichen Größen, Farben und Formen, Plastiktüten, Fahnen, Regenschirme, Tonnen, Gymnastikbälle oder Luftballons als Alltagsgegenstände für das Gelassenheitstraining verwendet werden. Wir zeigen Ihnen hier ein paar Ideen, welche Elemente sie im Parcours für das Training verwenden können.

● Legen Sie die Planen auf dem Boden der Reithalle oder des Reitplatzes aus. Begrenzen Sie die Enden bestenfalls mit Stangen, damit die Planen auch wirklich liegen bleiben, wenn das Pferd darüber geht.

●  vier Stangen in einem Viereck auf dem Boden anordnen und dort geöffnete Plastikflaschen (ohne Deckel!) oder kleine Plastikbälle hineinwerfen

● aufgespannte Regenschirme

● Aus Flatterband lässt sich hervorragend eine Art Vorhang bauen. Dazu das Band zerschneiden und einzeln an eine Stange binden. Diese auf die oberste Ablage zweier Sprungständer einhaken.

● Gymnastikbälle auf dem Platz verteilen

Und so geht’s: Ängstliche Pferde werden schon beim Betreten der sonst eintönigen Halle große Augen machen, wenn sie diese Gegenstände sehen. Lassen Sie sich davon nicht aus der Ruhe bringen, fordern Sie aber auch nicht zu viel von Ihrem Partner. Die Reihenfolge der oben genannten Stationen können Sie nun frei entscheiden. Absolvieren Sie das erste Mal einen solchen Parcours, tasten Sie sich langsam heran. Bevor Sie eine neue Aufgabe beginnen, sollte die vorherige Übung gut funktionieren und das Pferd dabei entspannt bleiben. Zeigen Sie dem Tier die Hindernisse, lassen Sie es schnuppern und geben Sie ihm Zeit.

Wichtiges Equipment:

● stabiles Halfter mit guter Passform,  gegebenenfalls Kappzaun

● Handschuhe

● festes Schuhwerk

● gegebenenfalls Gerte

● bei Bedarf Leckerlis

Effektive Schrittarbeit

Oft kommt das Schrittreiten im täglichen Training zu kurz. Kann draußen nicht mehr getrabt oder galoppiert werden, ist es an der Zeit, sich der korrekten Schrittarbeit zu widmen. Legen Sie bewusst Wert auf einen raumgreifenden, fleißigen und geregelten Viertakt. Das gelingt auf dem Reitplatz genauso gut wie im Gelände und muss überhaupt nicht langweilig sein.

Tempiunterschiede: Wechseln Sie vom natürlichen Schritt des Pferdes, dem Mittelschritt, zum starken Schritt, bei dem die Schritte weiter und raumgreifender werden, oder zum versammelten Schritt, bei dem das Pferd verkürzte Schritte zeigt und deutlich mehr Last mit den Hinterbeinen aufnimmt.

Seitengänge: Alle Seitengänge können im Schritt geritten und miteinander kombiniert werden. Praktisch: Da die Gangart sehr langsam ist, hat der Reiter Zeit, seine Hilfengebung zu verbessern und sich seinem vierbeinigen Sportpartner leichter verständlich zu machen.

Haltungswechsel: Wechseln Sie öfter den Rahmen des Pferdes. Lassen Sie es abwechselnd am Zügel, am langen Zügel und am hingegebenen Zügel gehen. Probieren Sie diese Übung auch auf gebogenen Linien aus.

Text: Redaktion    Foto: www.Slawik.com

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