Text: Alexandra Koch          Foto: www.Slawik.com

Wie gelingt es, das Pferd optimal auf die neue Saison vorzubereiten? Diese Frage stellen sich im beginnenden Frühjahr eine Vielzahl von Freizeitreitern mit Turnierambitionen. Mein Pferd zeigt, wie es geht

Vorbereitung ist alles

Konditionsaufbau vor der Saison am Berg sollte jedoch gut geplant werden. „Selbstverständlich sollte man aber zuvor kontrollieren, ob der Hügel gut bereitbar ist, das heißt, keine Gefahr durch Abrutschen oder „Stolperfallen“ vorhanden ist“, betont Klimke. Dies gilt insbesondere fürs Frühjahr, wenn die Wetterlage doch eine gewisse Unsicherheit darstellt. Wenn es draußen matschig ist oder durch Stürme größere Äste herumliegen, sollte man eher vorsichtig agieren und auf derartiges Training vorerst verzichten.

Ganz wichtig ist zudem vor der Arbeit an einem Hügel im Gelände die Lösungsphase im Schritt, bei der sich das Pferd zehn bis fünfzehn Minuten aufwärmen kann. Training am Berg als „Kaltstart“ im Galopp ist gefährlich. Das ist genauso wie bei einem Fußballspieler, der ja auch nicht „kalt“ ins Training einsteigt. Zu Beginn einer Trainingseinheit wählt Klimke eher einen flacheren Anstieg bzw. Abstieg. „Das Pferd muss beim Aufstieg energisch abfußen und dabei die gesamte Rückenmuskulatur gebrauchen“, beschreibt sie. Auch für jüngere bzw. unerfahrene Pferde gilt, dass sie zunächst langsam an das Training am Berg herangeführt werden.

Oft reichen zu Beginn kürzere Einheiten am Berg aus, die man langsam steigert – sowohl in der Intensität als auch von den Anforderungen (sprich der Steigung im Gelände) her.

„Nicht vergessen sollte man gerade bei jungen Pferden“, rät Klimke, „dass es unheimlich viel zu sehen gibt fürs Pferd. Das sollte man auch zulassen und keinesfalls Zwang ausüben. Dieser ist sowieso immer fehl am Platz. Konsequente Arbeit und auch das Fordern sind aber wichtig, um das Training effektiv zu gestalten.“ Nach der Lösungsphase im Schritt (bergauf und bergab) empfiehlt Ingrid Klimke das Reiten im Trab. Auch hierfür plant sie wieder etwa fünfzehn Minuten ein. Wichtig ist beim Reiten am Berg vor allem die Körperhaltung des Reiters, betont Klimke. Denn mit dieser kann er das Pferd unterstützen oder es eben auch daran hindern, einen ausbalancierten Bewegungsablauf zu entwickeln.

„Wenn die jungen Pferde erst einmal lernen müssen, wie sie ihr Gleichgewicht beim Traben bergauf halten, ist es sinnvoll für den Reiter, sie dadurch zu unterstützen, dass er seinen Oberkörper etwas zurücknimmt, um immer im Gleichgewicht mit dem Pferd zu sitzen. Generell ist es aber die bessere Haltung, wenn der Reiter bergauf etwas nach vorne gebeugt sitzt und sein Gewicht mit tiefem Absatz im Bügel trägt.“

Bergab sollte er nicht zu sehr mit der Bewegung mitgehen, sich nach Möglichkeit gerade halten und sich nur bei Bedarf leicht nach hinten lehnen. Die Bügel sollten so eingestellt sein, dass ein Federn in Fuß,-Knie- und Hüftgelenk möglich ist. Das bedeutet, dass der Reiter problemlos in den Entlastungssitz gehen kann. Bei jüngeren Pferden sind kürzere Bügel empfehlenswert.

Im Galopp sollte der Reiter das Pferd erst am Berg arbeiten, wenn es sich im Schritt und Trab absolut sicher und ausbalanciert bewegt. „Bei jungen Pferden empfehle ich außerdem, erstmal verhalten zu galoppieren“, rät Klimke. „Mit all meinen Pferden beginne ich nach der Trabphase zunächst sehr ruhig anzugaloppieren. Erfahrene Pferde beschleunigen schon von allein, wenn der Berg steiler wird, da es ihnen so leichter fällt.“

Weitere Tipps von Ingrid Klimke finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.

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