Was Reitlehrer-Kommandos bedeuten
Brust raus“
Brust raus soll Reitern zu mehr Körperaufrichtung verhelfen. Doch die Brust lässt sich nicht teleskopartig ausfahren. Was passiert wirklich? Das nach hinten geneigte Becken wird aufrecht gestellt. Die Schulterblätter rücken enger zusammen.
„Bauch rein“
Bauch rein fordert der Reitlehrer, wenn der Schüler ein Hohlkreuz macht. Bauch einziehen nützt aber wenig. Besser: Das nach vorne geneigte Becken in eine aufrechte Position bringen. Die Schultern entspannt in Richtung Becken absenken. Und schon wölbt sich auch der Bauch weniger hervor.
„Knie tief“
Knie tief ist ein Kommando, das klammernde Reiter öfter hören. Sie pressen die Knie fest an den Sattel, um mehr Halt zu bekommen. Dabei wandern nicht nur die Knie beständig nach oben, sondern meistens auch die Fußabsätze. Gegenmaßnahme: Die Beine entspannt herunterhängen lassen, die Knie leicht anlegen und die Gesäßmuskeln entspannen.
„Kopf hoch“
Kopf hoch ordnet der Reitlehrer an, wenn der Schüler sein Kinn an den Hals zieht und mit den Augen die eigenen Hände fixiert. Dabei verspannen sich Schultern und Nacken. Das geschieht allerdings auch, wenn der Kopf zu hoch genommen wird. Ideal ist die Position mit geradeaus gerichtetem Blick.
Probleme und Lösungen
Zu den häufigsten Sitzfehlern zählen Stuhlsitz, Spaltsitz und schiefer Sitz. Beim Stuhlsitz sitzt der Reiter weit hinten auf dem Gesäß. Sein Absatz liegt nicht unter der Hüfte, sondern davor. Der Oberkörper ist schlaff zusammengesunken oder zurückgelehnt. Sofortmaßnahme: Bügel länger schnallen. Beim Spaltsitz balanciert der Reiter auf den Innenseiten der Oberschenkel. Der Oberkörper kippt nach vorne oder nach hinten, ein Hohlkreuz und hochgezogene Absätze machen gezieltes Einwirken unmöglich. Sofortmaßnahme: Bügel kürzer schnallen. Ein schiefer Sitz belastet den Pferderücken unterschiedlich. Sofortmaßnahme: Überprüfen, ob die Bügel gleich lang verschnallt sind oder ob der Sattel verzogen ist. Das kann passieren, wenn man immer ohne Aufsitzhilfe aufsteigt.
Meine persönlichen Tipps
- Lassen Sie unverkrampft und ohne Angst im Sattel die Dinge auf sich zukommen
- Sich mit der Anatomie des Pferdes beschäftigen, um das Einfühlungsvermögen zu verbessern.
- Gut passende, elastische Reitbekleidung tragen und nicht ohne Reithelm aufs Pferd steigen
- Sitzkorrekturen nur auf ruhigen und erfahrenen Pferden trainieren
- Auf eine optimale Ausrüstung des Pferdes achten
- Muskelkater vereiden
- Die Beine niemals täglich trainieren, zum Beispiel einzeln in einem 90-Grad-Winkel hochlegen (Zaun, Treppe, o.Ä.).
- Punktuelles Pressen der Schenkel vermeiden und nicht mit den Knien klammern, unangestrengt sitzen.
- Eine gute Übung, um den Sitz zu schulen, ist es ohne Steigbügel zu reiten.
Der richtige Sitz