Text: Nicole Audrit | Foto: Holger Schupp

Stangen, Cavaletti und Springständer gehören auf den Springplatz ebenso wie die Bahnmarkierungen ins Dressurviereck. Die vielseitige Ausbildung zu einem losgelassenen und durchlässigen Pferd profitiert allerdings von einer Vermischung beider Bereiche. Dabei eignet sich die Cavaletti-Arbeit für nahezu jedes Pferd: Bei Jungpferden wird an der Balance und Kraft gearbeitet, verspannte Pferde werden gymnastiziert, und bei Dressurpferden wird am Ausdruck der Bewegungsabläufe gearbeitet. Insgesamt werden Pferde häufig durch die abwechslungsreiche Arbeit mit Cavaletti motiviert und die Rittigkeit wird verbessert. Und auch der Reitersitz wird zunehmend ausbalancierter und unabhängiger.

Ein paar Grundlagen

Bei der Arbeit mit Cavaletti kann sowohl ein Dressur- als auch ein Springsattel verwendet werden. Um mögliche Verletzungen an den Pferdebeinen zu vermeiden, sollten sie mit Gamaschen geschützt werden. Wie bei allen neuen Lektionen oder Übungen sollte man die Cavaletti-Arbeit besonders mit unerfahrenen Pferden langsam und vorsichtig anfangen. Es empfiehlt sich, zunächst mit einer am Boden liegenden Stange im Schritt zu beginnen. Mit der Zeit kann die Anzahl der Stangen gesteigert und die Gangart erhöht werden. Relativ schnell können auch Cavaletti in das Training eingebaut werden. Es sollte zunächst mit einem einzelnen kleinen Hindernis begonnen werden, bevor langsam eine Reihe aufgebaut werden kann – dabei haben sich vier Cavaletti hintereinander als sehr effektiv herausgestellt. Solche Reihen sollten zuerst auf geraden und später auf gebogenen Linien trainiert werden. Die Kombination aus gebogenen Linien – beispielsweise einem Zirkel – und Cavaletti bietet viele Vorteile und Variationsmöglichkeiten.

Zu Beginn sollten Cavaletti – unabhängig von der Linienführung – mittig angeritten werden. Wenn diese Übung sicher klappt, kann die Übung auch etwas abgewandelt werden. Dies bietet sich besonders im Trab auf einem Zirkel mit fächerartig aufgebauten Cavaletti an: Indem man den Zirkel kleiner reitet, werden die Abstände zwischen den Hindernissen verkürzt, und das Pferd kommt vermehrt in die Versammlung. Reitet man hingegen die Cavaletti auf einer etwas weiter außen liegenden Zirkellinie an, muss sich das Pferd aufgrund der größeren Abstände vermehrt strecken, und die Tritte werden raumgreifender.

Übungen und vieles mehr zu der Cavaletti-Arbeit finden Sie in der aktuellen Mein Pferd (09/2017). Viel Spaß beim Ausprobieren.

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