Text: Aline Müller               Foto: Shutterstock/ Abramova_Kseniya

Kraft und eine gesunde Bemuskelung sind wichtig, damit das Pferd in der Lage ist, das Reitergewicht ohne Schäden langfristig zu tragen. Mit Hilfe des passenden Trainings und den richtigen Übungen bildet sich auch die gewünschte Muskulatur. Diese Übungen können dabei helfen

Ohne Bauchmuskeln kein Rücken. Diesen vier Worte sollten Sie sich gut merken. Denn im Training wird häufig davon geredet, den Rücken des Pferdes zu stärken. So kann schnell der Irrglaube entstehen, dass der Rücken stark belastet werden oder viel Arbeit leisten muss, um stark zu werden. Doch der lange Rückenmuskel ist kein Tragemuskel, sondern einer der größten Bewegungsmuskeln im Körper des Pferdes. Welche Muskeln helfen dann, das Reitergewicht zu tragen? Zum einen sind da die Tiefenmuskeln entlang der Wirbelsäule, die aber nicht bewusst gesteuert werden können. Sie sind unter anderem für die feinen Bewegungen der Wirbelsäule zuständig. Während eine gut ausgeprägte Tiefenmuskulatur Haltung und Exterieur des Pferds stark verändern kann und beispielsweise zu einer runderen Oberlinie oder einer positiven Grundspannung der Bauchmuskeln führt, kann es bei einer weniger gut ausgeprägten Muskulatur zu Verspannungen kommen. Nämlich dann, wenn das Pferd zur Stabilisierung auf die Bewegungsmuskeln zurückgreift.

Sixpack für Pferde

Das Pferd braucht zudem vor allem starke Bauchmuskeln, die als Gegenspieler zur Rückenmuskulatur fungieren, um den Reiter, ohne Schaden zu nehmen, tragen zu können. Stellen Sie sich vor, Sie knien im Vierfüßlerstand auf dem Boden oder einer Matte. Nun ziehen Sie ein Bein angewinkelt Richtung Brust. Anschließend strecken Sie es gerade nach hinten aus. Spüren Sie dabei, welche Muskeln in Ihrem Körper arbeiten. Nun spannen Sie die Bauchmuskeln bewusst an und führen die Übung noch einmal aus. Merken Sie einen Unterschied? Denken Sie jetzt an ein Pferd in Bewegung: wie es seine Hinterbeine immer wieder in Richtung unter den Bauch bringt und sie anschließend streckt. Dabei hebt und stützt die Bauchmuskulatur den Rücken. Sie hält das Becken in gekippter Position und sorgt für die Vorwärtsbewegung der Hinterbeine. Sind die Bauchmuskeln nicht gut trainiert oder sind sie verspannt, dann kann das Pferd nicht mehr richtig mit der Hinterhand unter den Schwerpunkt treten und den Rücken aufwölben. Die Wirbelsäule, die wie eine Hängebrückenkonstruktion zwischen Vorder- und Hinterbeinen ist, sinkt regelrecht ab, und es kommt zu einem Hängebauch. Mangelnde Bewegung oder mangelndes beziehungsweise falsches Training können eine Ursache sein. Bedenken Sie immer, dass Pferde keine Last-, sondern Lauftiere sind. Die Wirbelsäule gibt bei Gewichtsbelastung nach und als Reiter oder Ausbilder haben wir die Aufgabe, die Strukturen zu stärken, die das Skelett zusammenhalten. Dazu gehören neben Bändern und Sehnen eben auch die Muskeln.

Wechselspiel lässt Muskeln wachsen

Auch für Pferde gilt: Wer rastet, der rostet – und baut schneller als gedacht Muskeln ab. Daher gilt: Regelmäßiges und dem jeweiligen Pferd angemessenes Training ist wichtig für den Bewegungsapparat und den gesamten Organismus. Dabei sollte Muskeltraining in Intervallen erfolgen. Dieses Wechselspiel aus Belastung und Erholung fördert Kondition und Muskelwachstum.

Den gesamten Artikel finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.

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