VERTIKALE BIEGUNG (VERTICAL – BENDING)
In den letzten Übungen (ab Übung Nr. 6) habe ich die lateralen Biegungen beschrieben. Bevor es aber zu den angekündigten Seitwärtsgängen kommt, solltest Du Dein Pferd auch auf der Längsachse „biegen“ können. Wenn Dein Pferd versteht, dass Nachgeben Ruhe bedeutet, wird es immer wieder vertikal nachgeben. Hierzu die Übung: 1. Übe ruhig zuerst im Stillstand vor. Dann reite zum Beispiel im Schritt oder Trab und nimm langsam die Zügel an. Dies darf aber nicht ruckartig vonstatten gehen. Beim zu schnellen Annehmen nimmst Du dem Pferd die Möglichkeit, frühzeitig zu reagieren. 2. Nimmt das Pferd nun den Kopf hoch, hältst Du lediglich den Druck (nicht ziehen oder zupfen) Zwinge Dein Pferd nicht in diese Haltung! 3. Gibt es auch nur ein wenig nach unten nach, löst Du den Druck sofort. -> Muskelkater in den Armen ist ein schlechtes Zeichen Wichtig ist natürlich, dass das Pferd an das Gebiss herangetrieben werden muss. Tut man dies nicht, führt das Annehmen dazu, dass das Pferd auf der Vorhand läuft. „Trägt“ der Reiter den Pferdekopf, dann ist der Druck zu anhaltend und stark und lässt in der Konsequenz das Pferd langsam abstumpfen. Hast Du nach dem Reiten Muskelkater in den Armen, sollte das immer ein Alarmsignal für Dich sein!!! Dieses Annehmen kann man natürlich auch als „Half-Halt“ oder als „Halbe Parade“ bezeichnen Die ständigen Reitlehrerkommandos „Halbe Parade, Halbe Parade“ machen aber nur Sinn, wenn sie auf das dann eintretende Verhalten des Pferdes abgestimmt sind. Wenn man diesen Zusammenhang nicht beachtet, wird sowohl das Pferd als auch der Reiter schnell frustriert sein. „Half-Halts“ oder „Halbe Paraden“ zum falschen Zeitpunkt und ohne Schenkelhilfe können ein Pferd widerspenstiger machen, als wenn man es gleich ganz lassen würde!!!
Vorwärts-Abwärts ist das Ziel
Dein Pferd soll sich locker und gleichmäßig vorwärts bewegen. Der Hals soll nach unten gedehnt sein und die Nase des Pferdes soll sich leicht vor der Senkrechten befinden. Häufigster Fehler: Das Pferd taucht zu weit nach unten ab, legt sich auf das Gebiss und fällt auf die Vorhand. Hier empfiehlt es sich, das Pferd vermehrt zu treiben, es an das Gebiss heranzureiten, bis es im Genick nachgibt. Und ich kann es nicht oft genug sagen: Auch beim Westernreiten besteht dabei immer leichter Zügelkontakt!! Hier gehts zum nächsten Thema: Schultervor und Schulterherein Hier geht es zur Übersicht