Wenn der Rücken ermüdet, sinken Koordination und Losgelassen­ heit des Reiters. Eine starke und stabile Rumpfmuskulatur hinge­gen hält den Herausforderungen im Sattel länger stand und beugt Verspannungen vor

Übung 1: Stabiler Rücken

Eine gerade Körperhaltung, das Aufrichten des Oberkörpers sowie die Neigung und Drehung der Wirbelsäule werden u.a. von der Beweglichkeit und Stabilität des Rückenstreckers beeinflusst. Um ihn zu kräftigen, empfiehlt sich folgende Fitnessübung, die Sie zu Hause durchführen können. Legen Sie sich auf den Rücken und legen Sie die Arme neben dem Oberkörper auf dem Boden ab. Die Beine winkeln Sie ein wenig geringer als 90 Grad an. Die Füße stellen Sie auf den Boden. Nur durch die Kraft der Beine und des Gesäßes heben Sie das Becken an, damit Oberschenkel und Oberkörper eine gerade Linie bilden. In dieser Position strecken Sie ein Bein so aus, dass es die Linie verlängert und parallel zum anderen Oberschenkel verläuft. Die Fußspitze wird angezogen. Diese Position halten Sie einige Sekunden, bis das Bein wieder auf dem Boden abgesetzt wird. Danach erfolgt ein Beinwechsel.

Übung 2: Kräftigende Koordination

Eine weitere Übung für mehr Kraft im Rücken beinhaltet gleichzeitig eine Bewegungsaufgabe: Gehen Sie in den Vierfüßlerstand, bei dem Sie sich auf den Händen und den Knien am Boden abstützen. Halten Sie den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule mit Blick auf den Boden gerade. Dann strecken Sie einen Arm nach vorne und das diagonale Bein gerade nach hinten aus. Der Ellenbogen und das entgegengesetzte Knie werden jetzt unter dem Körper, genauer gesagt unter dem Bauch, mit einer Berührung zusammengeführt und dann wieder gestreckt. Der Arm und das Bein werden wieder abgesetzt, um den anderen Arm und das entgegengesetzte Bein zu bewegen. Alternativ können auch erst einige Wiederholungen ausgeführt werden, bis die Seiten gewechselt werden. Mit dieser Übung werden nicht nur die Gesäßmuskeln gekräftigt und die Rumpfmuskeln gestärkt sowie zur Stabilisierung angehalten, sie schult gleichzeitig auch die Koordinationsfähigkeit.

Dehnen Sie sich gesund!

Der untere Rücken ist besonders häufig von Verspannungen und Verkürzungen betroffen. Entlasten Sie ihn und erhalten Sie gleich­ zeitig seine Beweglichkeit, indem Sie ihn dehnen. So können Sie den Pferdebewegungen im Sattel leichter folgen

Übung 3: Liebhaben

„Behutsame Dehnübungen für diesen Bereich lassen sich gut im Schritt auf dem Pferd ausführen“, weiß Physiotherapeutin von Dietze und empfiehlt eine Übung, die vergleichbar mit einer Umarmung des Pferdehalses ist. „Man beugt sich – beginnend mit dem Kopf – langsam, so weit es geht, vorneüber. Der Kopf muss dabei zur Seite neben den Pferdehals genommen werden.“ Bei einer Wiederholung der Übung wechseln Sie die Seite. Der Reiterrücken wird dabei vom Pferderücken regelrecht durchbewegt. Beim Wiederaufrichten sollten Sie sich leicht mit den Händen am Pferdehals abstützen und den Rücken vom Becken aus nach oben Wirbel für Wirbel aufrichten. Kopf und Hals stellen die letzten Glieder dieser Bewegungskette dar. „Bereiche, in denen man Verspannungen im Rücken spürt, kann man gezielt durch zentimeterweises Auf- und Abbewegen bearbeiten“, ergänzt sie. Als Gegenbewegung könnten Sie sich hinten am Sattelkranz abstützen, sich in die Bügel stellen und das Becken nach vorne schieben, während Sie sich so weit wie möglich im Oberkörper strecken, empfiehlt von Dietze.

Übung 4: Rücken entspannen

Ihren unteren Rücken können Sie auch gezielt zu Hause dehnen. Gehen Sie in Rückenlage und winkeln Sie Ihre Beine an. Ziehen Sie dann die Knie, so weit es geht, zur Brust. Die Oberschenkel sollten jetzt den Bauch berühren. Nun umfassen Sie die Beine mit den Händen etwas unterhalb der Knie und ziehen Sie diese noch etwas weiter an Ihren Brustkorb heran, bis Sie eine Dehnung spüren. Bewegen Sie nun den Oberkörper leicht von einer Seite zur anderen. Strecken Sie sich und wiederholen Sie den Vorgang.

Text: Inga Dora Schwarzer     Foto: www.Slawik.com 

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