Was Reitlehrer-Kommandos bedeuten

„Stell das Pferd an die Hilfen“,

fordert der Reitlehrer, wenn treibende und verwahrende Hilfen zusammenfließen sollen. Gewichts- und Schenkelimpulse wirken vorwärts treibend. Die halben Paraden verwahrend. Beide erfolgen im Wechsel und von der Stärke her aufeinander abgestimmt. So verbessern sich Technik und Ausdruckskraft der gezeigten Lektionen.

„Die Hilfen kommen nicht durch“,

kritisieren Ausbilder, wenn die Hilfen des Reiters nicht eindeutig sind. Vielleicht sind sie zu schwach für den Ausbildungsstand des Pferdes. Vielleicht werden sie auch im falschen Moment gegeben.

„Lass die Hand stehen“,

ist ein Kommando, dass Reitschüler hören, wenn ihre geschlossene Hand die Abbremsbewegung des Pferdes überdauern soll, um das Tempo weiter zu reduzieren oder anzuhalten.

„Das Pferd soll sich vom Gebiss abstoßen“,

raten Reitlehrer, wenn sie ihre Schüler im Umgang mit halben Paraden trainieren. Damit meinen sie Folgendes: mit Gewichts- und Schenkelimpulsen vorwärts treiben, mit beiden Händen die Zügel fester umschließen und den Vorwärtsschwung sanft abfangen, dann wieder Vorwärtsimpulse geben.

„Zwischen den Hilfen einrahmen“,

bedeutet, dass ein Reiter mit der Hand nicht mehr Schwung abfängt, als das Pferd von selbst hineinlegt.

Paraden: Probleme und Lösungen

Paraden
Wenn die Hilfen durchkommen sollen, darf der Reiter nicht zu weit vor gelehnt sein

Die häufigsten Fehler im Zusammenhang mit Paraden sind: zu starke Zügeleinwirkung, fehlendes Nachgeben, isolierte Zügelhilfen und falsches Timing. Wer Zügelhilfen mit Krafttraining verwechselt, stumpft das Pferd im Maul ab. Gegenmaßnahme: sich bei der Parade vorstellen, einen nassen Schwamm in der Hand zu halten, den man ausdrückt und danach wieder sein volles Volumen annehmen lässt. Weder isolierte noch im falschen Moment gegebene Zügelhilfen führen zum Ziel. Um das richtige Feeling dafür zu bekommen, benötigt man zwei Dinge: ein gut ausgebildetes Pferd und einen Ausbilder, der besonders auf harmonisch zusammenfließende Hilfen achtet. Auch eine Sitzschulung an der Longe kann sinnvoll sein.

Paraden
Auch zu weites Zurücklehnen ist nicht gut!

Unsere persönlichen Tipps

Klaus Balkenhol, Olympiasieger und Weltmeister gibt wertvolle Tipps:

  • Bei gut ausgebildeten Pferden reichen dezente Paraden. Bei unerfahrenen Pferden sind deutlichere Hilfen erforderlich.
  • Hilfen immer sofort zurücknehmen, sobald das Pferd reagiert. Reagiert es nicht, die Hilfen impulsartig wiederholen. Keinen Dauerdruck aufbauen.
  • Kombinierte Hilfen müssen eindeutig sein.Wer da- mit Schwierigkeiten hat, sollte eine Sitzschulung an der Longe machen.
  • Eine Parade darf nie mehr Schwung abfangen, als das Pferd von selbst in die Reiterhand legt. Ansonsten bringt man es aus dem Gleichgewicht.
  • SchwungvollereTritte lassen sich durch sanftes Ein- wirken der Hand in der Abbremsbewegung erzielen, wenn man das Pferd nach dem Einfangen wieder frei- lässt und mit Gewichts- und Schenkelimpulsen nach vorne schickt.

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