Text: Aline Müller       Foto: www.Slawik.com

Wenn wir von der natürlichen Schiefe des Pferdes sprechen, denken wir häufig zuerst an das Reiten oder Longieren des Pferdes. Doch um tiefer in das Thema einzutauchen und unsere Pferde besser zu verstehen, ist es wichtig, die folgenden vier Aspekte zu betrachten, die sich hinter der Lateralität des Pferdes verbergen

  1. Die körperliche Schiefe

Pferde werden mit einer körperlichen Schiefe geboren werden. Das können wir uns so vorstellen, dass sie in der Längs­achse gebogen sind. Unter anderem sind Organe wie das Herz und der Blinddarm ungleich auf beide Körperhälften verteilt. Zudem sind weitere Körpermerkmale wie Haarwirbel asymmetrisch ausgebildet. Auch das hat eine Bedeutung, wie Wissen­schaftler festgestellt haben und wir in diesem Artikel erklären.

  1. Die motorische Lateralität

Wenn wir unsere Pferde in der Bewegung, aber zum Beispiel auch beim Grasen beobachten, erkennen wir, dass sie ihre rechten und linken Gliedmaßen jeweils unterschiedlich einsetzen. Die Seiten unterscheiden sich unter anderem beim Loslaufen, Abstützen oder Ausbalancieren, und es sind auch Unterschiede in der Stärke oder Geschicklichkeit erkennbar.

  1. Die sensorische Lateralität

Neben der körperlichen und motorischen gibt es auch eine sensorische Lateralität. Ob Augen, Ohren oder Nüstern – Pferde verwenden die linken beziehungsweise rechten Sinnesorgane für unterschied­liche Zwecke und in unterschiedlichen Situationen. Beobachten Sie Ihr Pferd in verschiedenen Situationen, um heraus­zufinden, mit welcher Seite es bevorzugt beschnüffelt, schaut oder horcht. Sowohl bei Personen (ob fremd oder vertraut) als auch bei Objekten. In Stresssituationen kann das Verhalten zudem ganz anders sein als in vertrauten Situationen oder Umgebungen.

  1. Die Lateralität des Gehirns

Nicht nur körperlich, sondern auch geistig gibt es eine Lateralität. Das bedeutet, dass auch das Gehirn der Pferde einseitig ist. Je nachdem, ob ein Reiz in Ruhe verarbeitet werden kann oder ob sozusagen (Lebens-­) Gefahr besteht, werden Informationen hauptsächlich in der linken oder rechten Gehirnhälfte verarbeitet. Rennt zum Beispiel plötzlich ein anderes Pferd in der Halle los oder im Gelände ein fremder Hund durch den Wald, dann wird erst einmal die rechte Gehirnhälfte des Pferdes aktiviert. Läuft hingegen ein dem Pferd bekannter Hund über den Hof, an den es gewöhnt ist, dann können weitere Überlegungen („Welchen Weg nimmt der Hund?“ oder Ähnliches) in der linken Gehirnhälfte verarbeitet werden

Mehr Informationen finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.

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