Das Springen ist eine der Königsdisziplinen bei der Arbeit mit der Doppellonge. Es bietet dem Pferd eine abwechslungsreiche Beschäftigung und drückt großes Vertrauen zum Longenführer aus. Doch wie führe ich mein Pferd richtig an das Training heran?
Stangenarbeit
Die Doppellonge eignet sich hervorragend, um eine höhere Gangqualität zu erarbeiten oder das Pferd an das Springen heranzuführen. Auch hier gilt wieder, dass die Übungen ohne die reiterlichen Einwirkungen den meisten Pferden deutlich leichter fallen. „Die Doppellonge ist die Grundlage für vieles. Auch ein unerfahrenes Springpferd kann dadurch die ersten Erfahrungen machen“, erklärt Günther Fröhlich. Um den richtigen Abstand der Stangen zu bestimmen, messen Sie die Abstände der Hufabdrücke im frischen Sand in der jeweiligen Gangart. Als grobes Richtmaß kann im Schritt ein Abstand von etwa 80 Zentimeter, im Trab etwa 1,20 Meter und im Galopp etwa 3,50 Meter genommen werden. Lassen Sie das Pferd zu Beginn erst während der Longenarbeit an den Stangen vorbeilaufen. Zeigt es keine Scheu vor den Stangen, so kann im Schritt über die gebogen angeordneten Stangen herüberlongiert werden. Erst danach sollte die Arbeit im Trab und Galopp fortgeführt werden. Für die Verbesserung des Raumgriffs der Gänge kann der Stangenabstand nach und nach etwas vergrößert werden. Um die Aktivität der Beindynamik nach oben zu verbessern, kann man die Stangen durch Cavaletti-Halter etwas höher legen, so dass das Pferd die Beine mehr anziehen muss.
Für die Arbeit mit Stangen und Cavaletti ist es wieder ratsam, einen Helfer mit einzubeziehen. Dieser kann bei Änderung der Gangart die Stangen verschieben, ohne dass Sie mit dem Pferd an der Hand hantieren müssen. Bei der Arbeit mit Cavaletti-Kreuzen ist es ratsam, ein Stangendach auf den inneren Kreuzen aufzusetzen, damit sich die Longe nicht darin verfangen kann. Aufgaben, bei denen das Pferd Trab-Cavaletti überwinden muss, bauen Kondition auf.
Text: Lara Wassermann Foto: Ch. Slawik