Text: Kerstin Niemann     Foto: Jacques Toffi 

Treiben wird oft einzig und allein mit Schenkelhilfen gleichgesetzt. Treibende Hilfen stehen aber immer im Kontext miteinander: Nicht nur der Schenkel treibt, sondern auch die Gewichtshilfe ist beteiligt. Und nicht umsonst wird oft vom Konzert der Hilfen gesprochen – das heißt, zu effektivem Treiben gehören immer die drei wesentlichen Elemente Gewicht, Schenkel und auch der Zügel.

Wo der Unterschenkel des Reiters bei welcher Gangart und Lektion liegt und ob und wie viel Einfluss das Treiben auf den Bewegungsablauf des Hinterbeins hat, hängt davon ab, was der Reiter für Ziele verfolgt. Man unterscheidet drei Arten von Schenkelhilfen.

Vorwärtstreibend

Hierbei liegt der Schenkel am Gurt. Durch die seitlichen Rumpfbewegungen des Pferdes entsteht schon ein feiner Impuls, aber in der Praxis muss der Reiter doch meist durch ein kurzes Anspannen der Wadenmuskulatur einen kurzen stärkeren Impuls auslösen. Wichtig ist erstens der Wechsel zwischen Anspannen und Entspannen der Muskulatur, zweitens, dass der Reiter stets versucht, nach dem Prinzip „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ zu treiben, und drittens, dass jede treibende Schenkelhilfe eine Reaktion beim Pferd auslösen muss!

Vorwärts-seitwärts treibend

Nur der innere Schenkel kann vorwärts-seitwärts treiben! Der Unterschenkel liegt dabei maximal eine Handbreit hinter dem Gurt und hat beim Treiben vor allem die Funktion, dass das Pferd wie beispielsweise beim Schenkelweichen vorwärts-seitwärts tritt. Er kann aber gleichzeitig daran beteiligt sein, die Längsbiegung des Pferdes zu fördern. Wenn ein Schenkel vorwärts-seitwärts treibt, muss der Schenkel auf der anderen Seite zwingend verwahrend einwirken. Damit das funktioniert, gelten hier genauso die drei oben beschriebenen Prinzipien!

Verwahrend

Es bedarf besonderer Konzentration, den verwahrenden Schenkel nicht nur als Begrenzung, sondern weiterhin auch als treibenden Schenkel zu benutzen. Der verwahrende Schenkel ist immer der äußere und soll durch eine leicht zurückgelegte Position Einfluss auf Längsbiegung und das äußere Hinterbein des Pferdes haben, damit es z. B. in Wendungen nicht nach außen ausweicht, sondern unter den Schwerpunkt fußt.

Mehr Informationen finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.

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