Wenn wir unsere eigene Stimmungs- und Gefühlslage richtig einschätzen, können wir auch die Stimmungslage des Gegenübers besser einschätzen und Konflikte achtsam klären.

● Für eine gute Einschätzung des Pferdeverhaltens benötigen Sie Empathie und Einfühlungsvermögen.

● Denken Sie daran, dass Pferde sensibel und empathisch sind. Sie kennen den Reiter oft besser als er sich selbst und wissen sofort, in welchem Gemütszustand er sich aktuell befindet.

● Daher sollten auch Sie sich Ihres aktuellen Gemütszustandes bewusst sein, ohne diesen zu bewerten.

● Wut, Frust, Ärger und Co. hat so mancher Reiter aus dem Alltag noch im Gepäck, wenn er den Stall betritt. Hier muss klar eine Grenze gezogen werden, um dem Pferd nicht unfair zu begegnen.

● Hinterfragen Sie Ihre Emotionen: Woher kommen sie? Was wollen sie Ihnen eventuell aufzeigen? FragenSie sich also nicht nur, was Sie fühlen, sondern auch wieso.

● Je besser Sie Ihre Gefühle in Worte fassen und dabei differenzierenund benennen können – z.B. Angst, Enttäuschung –, desto weniger werden diese Gefühle stören.

● Je mehr Sie von Ihrem Partner Pferd wissen, umso berechenbarer erscheint er Ihnen. Das hilft übrigens auch, Ängste zu kontrollieren.

● Starke Pferdepersönlichkeiten und Menschen mit einem überzogenen Selbstwertgefühl geraten schneller aneinander. Überforderung muss hier unbedingt vermieden werden, da es sonst zu massiven Beziehungs­ problemen kommen kann.

Zentrale Aspekte

Kerstin Diacont bietet mit ihrem Wissen und ihren Übungen einen ganzheitlichen Ansatz, der über die üblichen reiterlichen Techniken hinausgeht. Er zeigt, dass ein tieferes Verständnis für die eigene Wahrnehmung und Sensibilität der Schlüsselzu einer besseren Kommunikation mit dem Pferd ist. Reiter, die ihre mentalen und sensorischen Fähigkeiten schulen, werden nicht nur feinfühliger im Umgang mit ihrem Pferd, sondern verbessern auch ihre Reitkünste erheblich. Wichtig ist dabei auch die Integration von Theorie und Praxis. So können Sie Ihre Wahrnehmung und die Beziehung zu Ihrem Pferd auf ein neues Niveau heben.

● Mentale Bilder und Bewegungsideen:Sie helfen dem Reiter, komplexe Bewegungsabläufe zu vereinfachen und schneller zu verinnerlichen. Statt auf eine Reihe verbaler Anweisungen zu vertrauen, die das Gehirn während des Reitens nur langsam umsetzen kann, bietet die bildhafte Vorstellung der Bewegungsrichtung oder Haltung eine sofortige Hilfestellung. Dadurch können Reiter lernen, innere Bilder von sich und ihrem Pferd zu entwickeln, die in unmittelbar ihre Körpersprache und die Beziehung zum Pferd beeinflussen.

● Körperspannung und Balance: Die richtige Beckenstellung sowie eine feine Abstimmung der Körperspannung bilden die Grundlage für einen unabhängigen, losgelassenen Sitz. Dieser ist wiederum auch entscheidend für die Handlungsfähigkeit des Reiters. Übungen, die die Propriozeption (Eigenwahrnehmung des Körpers im Raum) und das Gleichgewicht schulen, sind ein wesentlicher Bestandteil des Trainings, um den Reiter für die subtilen Signale des Pferdes zu sensibilisieren.

● Gleichgewichtssinn und die Tiefensensibilität: Diese Aspekte spielen im Reitsport eine zentrale Rolle, denn diese Sinne ermöglichen es dem Reiter, nicht nur sein eigenes Gleichgewicht zu kontrollieren, sondern auch feinfühlig auf die Bewegungen und Signale des Pferdes zu reagieren.

● Angstbewältigung und mentale Techniken: Sowohl beim Menschen als auch beim Pferd spielt Angst eine große Rolle. Reiter können lernen, durch gezielte mentale Techniken, wie zum Beispiel positive Affirmationen, die eigene Angst zu kontrollieren und zu überwinden. Selbstbewusstes Verhalten zu trainie­ ren und den Stresspegel zu senken hilft nicht nur dem Reiter, sondern auch dem Pferd, da Pferde sehr sensibel auf die emotionale Verfassung des Menschen reagieren.

● Kommunikation durch Körper und Geist: Die Art und Weise, wie Reiter ihre Körpersprache und innere Einstellung verwenden, spielt eine wichtige Rolle in der Kommunikation mit dem Pferd. Durch Präsenz, Stabilität und eine bewusste Energiesteuerung kann die Einwirkung und Hilfengebung verbessert werden, ohne das Pferd zu überfordern beziehungsweise ohne unnötigen Druck an das Pferd weiterzugeben.

Text: Aline Müller   Foto: www.Slawik.com

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